Förderverein Palliative Care Universitätsklinikum Krems Logo

Berichte

interimistischer Stv. Pflegedirektor des LK Baden, DGKP Stefan Gruber-Traint, Martina Lameraner, interimistische Leitung der GuKPS Baden, Mag. Vera Böcskör
Dezember 2023

Weiterbildung zur Praxisanleiterin

 
Text: Martina Lameraner


Von Jänner bis Mai dieses Jahres durfte ich die Weiterbildung zur Praxisanleiterin in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Baden (GuKPS Baden) besuchen. In den insgesamt 200 Stunden standen Kommunikation und Interaktion, Rollendefinition und Konfliktmanagement, Motivation und Anleitung und Berufskunde auf dem Lehrplan. Ebenso habe ich viel Neues über pädagogische und didaktische Grundlagen gehört und bereits Bekanntes wurde wiederholt und gefestigt. Auch die verschiedenen Methoden, Feedback einzuholen, sowie die Einführung in wissenschaftliches Arbeiten und in die Literaturrecherche fand ich interessant und hilfreich.

In dieser Weiterbildung habe ich auch viele KollegInnen aus anderen Krankenhäusern und Pflege- und Betreuungseinrichtungen (PBZ) kennengelernt, so dass vor allem in den Pausen ein reger Austausch stattfand.

Am Ende dieser Weiterbildung stand eine mündliche Prüfung, die ich mit Erfolg bestanden habe. Ich freue mich, das Gelernte in die Praxis mit zukünftigen PraktikantInnen umzusetzen.

 
Die Vertreter*innen des Vorstands, Inge Rinke, Guido Rossbory und Ingrid Kleber sowie die Lehrgangsleitung Manuela Wasl und Silvia Hogl feierten mit den Teilnehmer*innen des Grundkurses einen fröhlichen Abschluss. Therapiehund Lexi durfte natürlich auch nicht fehlen.
November 2023

Wir gratulieren!
Abschluss des Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung Grundkurses 2023

 
Text: Silvia Hogl

Im November 2022 startete ein Befähigungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen. Die Gruppe der bis dahin einander Unbekannten rückte im Lauf des Kurses einander näher. So unterschiedlich die persönlichen Hintergründe der Teilnehmer*innen auch sein mögen – die Bereitschaft zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema wirkte rasch verbindend und schaffte eine gute Basis für ein Jahr gemeinsames Lernen und Reflektieren der eigenen Haltung.

Der Grundkurs umfasst einen Einführungsabend mit ersten Gruppenübungen, fünf Wochenenden mit spannenden Vorträgen und intensivem Austausch sowie einen Lehrausgang und schließt nach Absolvierung eines 40-stündigen Praktikums mit einem Zertifikat ab, das zur ehrenamtlichen Hospizmitarbeit befähigt. (Weitere Informationen zum Grundkurs lesen Sie hier.)

In der Doppelfunktion als Lehrgangsleitung und Koordinatorinnen des Hospizteams des Fördervereins freuen wir uns ganz besonders, dass auch die Verbindungen mit unserem bestehenden Team rasch gewachsen sind. Das Angebot, an Fortbildungen, dem Klausurtag und einem gemeinsamen Ausflug teilzunehmen, wurde von den an der Mitarbeit interessierten Kursteilnehmer*innen gerne angenommen. Und wir freuen uns auf weiteres Zusammenwachsen im Team!

Abgeordneten zum NÖ Landtag Josef Edlinger, in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, OÄ Priv. Doz. Dr. Gudrun Kreye, organisatorische Leiterin der Palliativmedizin, Gabriele Pachschwöll, MSc, pflegerische Leiterin des Palliativteams, Dipl. Ing. Franz Laback, MBA, Geschäftsführer der Gesundheit Region Mitte GmbH, Dr. Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pfleger der NÖ Landesgesundheitsagentur
November 2023

20 Jahre palliative Betreuung im Universitätsklinikum Krems

 
Krems – Im Jahr 2003 wurde die palliative Betreuung im Universitätsklinikum Krems etabliert und befindet sich seitdem in ständiger Entwicklung zum Wohle der betreuten Patientinnen und Patienten. Aus diesem Grund fand nun im feierlichen Rahmen eine Feier für das 20-jährige Bestehen statt.


Im Jahr 2003 entschied man sich unter der damaligen Pflegedirektorin Christa Stelzmüller im Universitätsklinikum Krems ein mobiles Palliativteam in den Klinikum-Alltag zu integrieren. Ohne eigene Station und anfänglich rein pflegerisch besetzt, standen DGKP Beatrix Wondraczek und weitere vier Kolleginnen bei palliativen Fragestellungen zur Verfügung. Die palliative Unterstützung war nicht nur für die diensthabenden Kolleginnen und Kollegen im Klinikum, sondern vor allem auch für die betroffenen Patientinnen und Patienten und deren Angehörige, eine außerordentliche Hilfestellung, weshalb die Wichtigkeit des Bereichs schnell an Bedeutung gewann.

Im Jahr 2006 wurden der Palliativmedizin 6 Betten in den Räumlichkeiten der Strahlentherapie-Radioonkologie zugeordnet. Bereits im Jahr 2008 übernahm DGKP Gabriele Pachschwöll, die auch Gründungsmitglied war, die pflegerische Leitung. 2014 ging die ärztliche Leitung von Ursula Heck auf Gudrun Kreye über – gemeinsam bilden Pachschwöll und Kreye seitdem ein eingespieltes pflegerisch-ärztliches Führungs-Team und betreuen gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der im Jahr 2016 mit 8 Betten neu geschaffenen Palliativstation unheilbar kranke Patientinnen und Patienten, sowie deren Angehörige. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Berufsgruppen sowie die Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des 2004 gegründeten Fördervereins „Palliative Care“ runden das umfangreiche palliativmedizinische Angebot ab.
Mit der ESMO-Zertifizierung der Europäischen Gesellschaft für medizinische Onkologie, welche das Palliativteam im Jahr 2022 bereits zum 4. Mal erhielt, zeigen sich die gelebten hohen Standards betreffend der palliativen Betreuung von Patientinnen und Patienten. Das besondere Augenmerk auf dem Bereich der Lehre und Forschung ist dem Palliativteam zudem über die Zertifizierung hinaus ein besonderes Anliegen. So wurden bereits zwei Bücher zum Thema „Palliative Care“ von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Palliativteams verfasst und zahlreiche Erkenntnisse in medizinischen Journals veröffentlicht.

„Das Palliativteam des Universitätsklinikums Krems orientiert sich an einem 3-Säulen-Modell. Hierunter fallen die Station (1), der Konsiliardienst (2) und das mobile Palliativteam (3). Somit haben Patientinnen und Patienten, sowie deren Angehörige rund um die Uhr einen professionellen Ansprechpartner, den sie bei Fragen kontaktieren können“, erläutert Pachschwöll. Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche sich innerhalb dieses 3-Säulen-Modells bewegen, bestmöglich in ihrer Tätigkeit zu unterstützen, wird heuer erstmals seitens des Fördervereins „Palliative Care UK Krems“ ein Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitungskurs für ehrenamtliche Hospizmitarbeiterinnen und –mitarbeitern angeboten. Seit 2003 arbeitet das Palliativteam aber auch mit dem Mobilen Caritas Hospizdienst Krems zusammen.

„Wir behandeln Menschen mit lebensverkürzenden Erkrankungen, betonen aber immer wieder, dass PatientInnen in palliativer Betreuung auch mehrfach die Dienste der Palliativstation in Anspruch nehmen können. Die Palliativmedizin beschäftigt sich vor allem mit der Symptomlinderung auf allen Ebenen und hat zum Ziel, das Leben auch weiterhin lebenswert zu erhalten“ erklärt Kreye, organisatorische Leiterin der Palliativmedizin. Ihre Vision ist ein Hospiz im Verbund des Krankenhauses am UK Krems für die Menschen im Bezirk Krems, um Menschen die Möglichkeit zu geben, auch in der schwersten Phase ihres Lebens ihre Heimat nicht verlassen zu müssen.
Um die stetige Arbeit und die umfangreiche Entwicklung des Palliativteams entsprechend zu würdigen, fand nun die „20 Jahre Palliativ“ Feier im Universitätsklinikum Krems im Beisein des Abgeordneten zum NÖ Landtag Josef Edlinger, in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, dem Direktor für Medizin und Pflege der NÖ LGA, Markus Klamminger, sowie dem Geschäftsführer der Gesundheit Region Mitte, Franz Laback, und der Klinikleitung des UK Krems statt. Um auch symbolisch darzustellen, dass Palliativ etwas durchwegs Positives und Lebensveränderndes für Patientinnen und Patienten darstellt, zierten bunte Heliumluftballone die Räumlichkeiten der Feier. Die Ansprachen von Ingeborg Rinke, Obfrau des Fördervereins Palliative Care, sowie von Pachschwöll und Kreye spiegelten das Herzblut und die Leidenschaft wider, mit welcher sie sich für die Betreuung und Behandlung der Patientinnen und Patienten einsetzen. Dies wurde durch Dankes-Worte und Ausblicke in die Zukunft der Ehrengäste abgerundet. Mit einem Zitat der beliebten Comicserie „Die Peanuts“

„Charlie Brown: Eines Tages werden wir sterben Snoopy!
Snoopy: Ja, aber an allen anderen Tagen werden wir leben!“


wurde der palliative Grundgedanke nochmals in Erinnerung gerufen und die Gäste verabschiedet.


MEDIENKONTAKT
Nicole Karall, MA
Universitätsklinikum Krems
Mitterweg 10, 3500 Krems
Tel.: +43 676 858 143 1013
E-Mail: presse@krems.lknoe.at

von links nach rechts: Hannah Kienbacher, Christine Galler, Kathrin Eilenberger, Monika Lukas, Elisabeth Posselt, Theresa Berger, Elisabeth Sax, Regina Preiser, Gabriele Pachschwöll
Juni 2023
 
Text: Elisabeth Posselt

Fort- und Weiterbildung komplementäre Pflege 17.10.2022 – 21.6.2023


Lehrgangsleitung: Svetlana Geyrhofer, BA, DGKP, Petra Ott, DGKP und Heilpraktikerin nach deutschem Recht, stellv. Lehrgangsleitung, und Christa Käferböck, DGKP, ZSM®


Modul I startete im Oktober 2022 mit den Themen Einführung in die komplementäre Pflege, Aromapflege, Wickel und Kompressen (Teil 1), Anwendung von Heilpflanzen bei verändertem Schlaf-Wach-Rhythmus und bei Erkältungskrankheiten wie Rhinitis, Fieber und Otitis.

Es war sehr spannend für mich, welche Aspekte zu beachten sind, alleine beim Kochen von Tees – welche unterschiedlichen Formen der Teezubereitung es gibt und wie sich durch unterschiedliche Zubereitung auch die Wirkungsweise der jeweiligen Pflanzentees verändern. So wirkt beispielsweise Malventee kalt angesetzt aufgrund der Schleimstoffe anders als mit heißem Wasser aufgebrüht.

Modul II setzte die Einführung in die komplementäre Pflege, Aromapflege & Wickel und Kompressen fort. Bei der Anwendung von Heilpflanzen befassten wir uns mit Krankheitsbildern und Symptomen wie Husten, Übelkeit/Erbrechen und Harnwegsinfekten sowie mit der Stärkung der Immunabwehr.

In diesen beiden Modulen lernte ich zwei für mich völlig neue pflanzliche Mittel und ihre Anwendung kennen: Oxymel und Gemmomazerate.

Bei Oxymel handelt es sich um „Sauerhonig“ – ein Gemisch aus Honig und Essig, in dem gegebenenfalls noch Heilkräuter ausgezogen werden können. Die Zubereitung ist sehr einfach und Oxymel kann pur eingenommen, in Wasser oder Tee getrunken oder auch als Dressing für Salate verwendet werden.

Gemmomazerate sind alkoholische Auszüge aus den Knospen mehrjähriger, verholzender Pflanzen. Die Anwendung erfolgt durch die Einnahme dieser Tinkturen mittels Tropfenzähler oder über einen Sprühkopf – in diesem Fall werden 2-3 Sprühstöße direkt in den Mund auf die Mundschleimhaut gesprüht. Es besteht auch die Möglichkeit, Knospen in Oxymel anzusetzen und so ein Oxymel-Gemmomazerat herzustellen. Gemmomazerate eignen sich für die Gesundheitsvorsorge – etwa als Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten – wie zur Linderung von Symptomen oder bei allergischen Reaktionen wie Heuschnupfen oder Tierhaarallergien. Diese Optionen sind immer ZUSÄTZLICH zu den ärztlich verordneten Behandlungen zu sehen und ersetzen nicht die Abklärung der Symptome durch einen Arzt.

Beide Mittel sind insofern faszinierend, als sie selbst herzustellen, einfach anzuwenden und sehr wirkungsvoll sind. Immer wieder fragen Patientinnen und Patienten nach stärkenden und symptomlindernden Möglichkeiten, dafür scheinen Oxymel und Gemmomazerate besonders gut geeignet zu sein. Ich habe meine Abschlussarbeit, die im Rahmen der Weiterbildung zu schreiben ist, den Anwendungsmöglichkeiten dieser beiden Mittel gewidmet und mich dadurch vertiefend mit dieser Thematik auseinandergesetzt.

Ab Jänner 2023 begann die Weiterbildung – hier wurden wir Teilnehmer*innen auch auf das Verfassen einer Abschlussarbeit und das Erstellen eines Prüfungskataloges vorbereitet.

Im Modul III standen die Themen fette Pflanzenöle, komplementäre Maßnahmen bei Lungenkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schmerzen im Mittelpunkt. In diesem Kontext wurden auch immer die passenden Heilkräuter, Aromaöle und die Anwendungen von Wickel und Auflagen besprochen. Weiters wurden wir in Körperanwendungen wie Streichungen geschult und angeleitet.

Modul IV befasste sich mit komplementären Maßnahmen bei Erkrankungen des Nervensystems und zur Stärkung der psychischen Gesundheit sowie mit der Unterstützung und Prophylaxe bei Haut- und Schleimhautproblemen. Zusätzlich haben wir Informationen zu den rechtlichen Aspekten in der Anwendung von komplementären Pflegemaßnahmen erhalten. Ein Nachmittag war der NADA Ohr-Akupunktur gewidmet. Mit einer speziellen Aufschulung dürfen Mitglieder der gehobenen Gesundheits- und Krankenpflegeberufe fünf definierte Akupunkturpunkte am Ohr behandeln. Im Rahmen dieses Nachmittages haben wir auch eine solche Akupunkturbehandlung am eigenen Leib erfahren dürfen.

Im April folgten bereits die Praktikumstage – dieses Modul fand im Schulungszentrum der Organisation PflegeMinusSchmerz (Geyrhofer KG) in Grein an der Donau statt. Wir haben gelernt, wie man bei Magen- und Darmerkrankungen Beschwerden lindern kann, welche Unterschiede es bei Frauen- und Männergesundheit gibt sowie Empfehlungen zur Umsetzung des neuen Wissens in die Praxis mit der Implementierung von Standards erhalten. Besonders spannend waren die praktischen Übungen: die Zubereitung von Salben und Sprays und die gegenseitige Anwendung von Wickeln und Auflagen an uns Teilnehmer*innen. Der Höhepunkt war aber die Kräuterwanderung, geführt durch eine der Lehrenden. Der letzte Tag war der Erstellung des Prüfungskataloges gewidmet, das heißt, jede/r Teilnehmer*in konnte seine/ihre Prüfungsfragen selbst wählen und die Antwort dazu ausarbeiten. Diese Ausarbeitung durften wir zu Hause machen – den nötigen Input hatten wir im Kurs erhalten und die Lehrgangsleitung war ständig bereit, uns mit Rat und Tat zu unterstützen.

Das letzte Modul, Modul V, und damit das Ende dieser überaus bereichernden Fort- und Weiterbildung kam schneller als wir dachten. Jede/r Teilnehmer*in brachte eine Präsentation seiner mittlerweile fertiggestellten Abschlussarbeit zu diesem Modul mit. Die Vorstellung der jeweiligen Arbeiten war überaus spannend. Eine Lehrende, Petra Ott, hat nochmals Körperanwendungen mit uns wiederholt und teilweise neue Methoden vorgestellt. Ein Tag war der hypnotischen Kommunikation gewidmet, und am letzten Tag ging es darum, uns fit zu machen, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Anhand von Rollenspielen wurden Gespräche simuliert, wie wir unsere Teams über die gelernten Inhalte informieren können, wie wir unsere Kolleg*innen für etwaige Neuerungen durch die Implementierung neuer Methoden gewinnen können.

Der Prüfungstag in Wels am 21. Juni 2023 war der krönende Abschluss einer überaus lehrreichen Ausbildungszeit. Das Prüfungsgespräch war durch die Lehrgangsleitung Svetlana Geyrhofer, Petra Ott und Christa Käferböck liebevoll vorbereitet mit Fragekärtchen, auf denen unser Gruppenfoto abgedruckt war. Der Raum war ansprechend dekoriert und angenehm beduftet. Am Nachmittag fand eine Abschlussfeier mit Reden, Reflexionen und Austausch statt, die Gruppe der Teilnehmer*innen hat ein Gedicht (v.a. eine Kollegin …) zusammengestellt, und es gab Köstlichkeiten in flüssiger und fester Form. Die Zertifikate wurden überreicht, Fotos wurden gemacht und das Feiern und Freuen über den gelungenen Abschluss aller Teilnehmer*innen kam nicht zu kurz. Eine bestehende WhatsApp-Gruppe soll uns nun noch weiter begleiten und als „Expert*innengremium“ fungieren, um bei allfälligen Fragen dem Austausch zu dienen.


von links nach rechts: Petra Harrauer, Sandra Danninger, Karin Brauneis, Kathrin Eilenberger, Beate Stich, Gudrun Kreye, Anita Pohl, Regina Preiser, Elisabeth Posselt, Gabriele Pachschwöll, Martina Stadler, Michaela Klinglhuber
Juni 2023

Eine Trauerdecke für die Palliativstation

 


Am 22. Juni 2023 haben Karin Brauneis und Martina Stadler der Palliativstation eine wunderschöne Abschiedsdecke geschenkt. Beide Damen sind kreative Näherinnen, beide haben ihre Ehemänner verloren und beide Männer wurden durch das Palliativteam Krems betreut.

Aus Dankbarkeit für die Unterstützung und Betreuung ihrer jeweiligen Partner wollten Karin Brauneis und Martina Stadler dem Team „eine Freude bereiten. Unsere Idee war dann, dass eine solche Decke nicht nur für das Team sein sollte, sondern auch anderen Angehörigen in der schweren Situation des Abschieds Trost spenden kann“.

In Rekordtempo haben Karin Brauneis (www.patchworkkatze.at) und Martina Stadler die Decke gestaltet, genäht und gequiltet, das heißt, dass die Stoffschichten mithilfe von aufwendigen Kunststichen noch miteinander verbunden werden. Das Symbol des Schmetterlings, das unsere Station schon seit Anbeginn begleitet und von dem die Damen nichts wussten, wurde besonders schön umgesetzt: Die aufgenähten Schmetterlinge steigen empor, sind teilweise noch fix angenäht und mit der Decke verbunden, lösen sich aber am unteren Ende der Decke um „loszulassen“.

Im Namen des Palliativteam Krems bedanken wir uns ganz herzlich für dieses Kunstwerk.


Referenten bei der zweiten Ortho- und Trauma-Lounge des Kremser Universitätsklinikums im Nikolaihof in Mautern: Die Fachärzte Marko Bergovec, Wolfram Brodner, Organisator Primarius Dietmar Dammerer, Martin Zegner, Gudrun Kreye (Palliativstation), Gerold Edhofer, Michael Buchinger, Philipp Holzmann und Stefan Nehrer (von links). Foto: Martin Kalchhauser


Ärzte-Netzwerk gestärkt

Top-Leistungen in der Auslage

 
Text: Martin Kalchhauser, Quelle: NÖN Woche 23/2023


Großartige medizinische Leistungen, die im Uni-Klinikum erbracht werden, waren Thema der Ortho- und Trauma-Lounge.

Vom Gelenkserhalt bis zur Tumorprothese: Die großartigen Leistungen der Ärzte der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie im Universitätsklinikum Krems standen im Zentrum der Präsentationen im Rahmen einer Fortbildungs- und Vernetzungsveranstaltung im Nikolaihof in Mautern. Auf Einladung Primarius Dietmar Dammerers referierten die Fachärzte seiner Abteilung - von den eingesessenen Kräften wie Stefan Nehrer und Martin Zegner bis zum Neuzugang aus Graz, Marko Bergovec - Letzterer zeichnete sich beim Vortrag durch eine besonders lebendige Gestaltung aus, die auch für Lacher sorgte - über Fälle aus der täglichen Praxis und konnten dabei zahlreiche Erfolgsmeldungen geben. Dammerer zeigte sich voll des Lobes über sein Team: ,,In Krems arbeiten sehr viele besonders engagierte Menschen mit guten Ideen!" Neben Referaten über gelenkserhaltende Verfahren bei Hüft-OPs, der Versorgung von
Oberschenkelhals- und Beckenfrakturen ging es unter anderen auch um die oft lebensrettenden Eingriffe bei Knochenmetastasen. Dazu passend konnte auch Palliativ-Ärztin Gudrun Kreye zu Wort kommen. Sie stellte den von Ehrenamtlichen getragenen Förderverein Palliativ Care anhand konkreter Fälle, in denen Hilfestellung für Patienten und Angehörige geleistet wurde, vor.
Im Zuge einer umfangreichen Ausstellung medizinischer Fachfirmen gab es Informationen über Neuerungen für die Mediziner. Vor allem aber wurde wieder ein wichtiges Ziel Dammerers erreicht: Die eingeladenen Ärzte aus dem niedergelassenen Bereich aus Krems und Umgebung nützten die Gelegenheit, die Spezialisten im Klinikum kennenzulernen und Netzwerke zu knüpfen.

 
15. Juni 2023

Gedenkfeier 2023

 
Am 15. Juni 2023 fand in der St. Paul Kirche in Krems/Mitterau die vom Förderverein Palliative Care des UK Krems organisierte Gedenkfeier für die Verstorbenen des vergangenen Jahres statt. Das Thema der Feier war die Mauer, die den Trauernden umschließt, die Trauer symbolisiert. Dazu fand der Psychotherapeut Franz Hirsch die richtigen Worte.

Anschließend erläuterte der Theologe und Sterbebegleiter Dr. Franz. Schmatz die unterschiedlichen Phasen der Trauer und wie wichtig Trauerarbeit ist.

Während der Feier wurde die bereits aufgebaute Ziegelmauer so umgestaltet, dass sie durchlässig wurde. Beim traditionellen Lichtritual konnten die Angehörigen Kerzen entzünden und in den Zwischenräumen der Mauer abstellen. In einer Schale hinter der Mauer fand zeitgleich das Räucherritual mit Kräutern statt.

Zur Erinnerung an die Gedenkfeier, aber vor allem an den verstobenen Menschen durften sich die Angehörigen einen bemalten Trauerstein mitnehmen.

Die musikalische Umrahmung haben Frau Evelyn Lindner und Herr Lukas Bogner sehr würdevoll übernommen. Da Frau Lindner ihre Großeltern im vergangenen Jahr verabschieden musste, war es ihr ein großes Anliegen, ein von ihr umgetextetes Lied der Seer „Oma, wie fühlt sich der Himmel an“, im Rahmen der Gedenkfeier vorzutragen.

Abschließend wurden die Angehörigen zu einer Agape eingeladen. Hier fanden berührende Gespräche zwischen Angehörigen und dem Palliativteam sowie dem Ehrenamtsteam statt.

Ein großer Dank gilt allen, die an der Gedenkfeier teilgenommen haben und zu einer gelungenen Veranstaltung beigetragen haben.


 
Juni 2023

Rotarier unterstützen Palliative Care Krems

 
Der Rotary Club Krems-Wachau feierte am 24. und 25. Juni sein Sommerfest als Benefiz-Veranstaltung. Mit dem Erlös unterstützte das Team des Rotary Clubs das Chioma Austria Hospital in Süd-Nigeria und den Verein Palliative Care des Universitätsklinikums Krems.

Der Förderverein Palliativ Care UK Krems bedankt sich herzlich für die Unterstützung durch eine Spende von 5000 Euro. Das Geld wird in erster Linie für die Ausbildung der  ehrenamtlichen Mitglieder verwendet.
 
 
1. Juni 2023

Bunt, schillernd und zerbrechlich …

 

… ist die Welt der Seifenblasen. Ein passendes Symbol für den 3. Österreichischen Kinderhospiz- und Palliativtag, wie wir meinen. Denn junge Menschen mit lebensverkürzenden Erkrankungen und ihre Familien stehen vor vielfältigen Herausforderungen, auf die am 1. Juni 2023 mit verschiedenen Aktionen in ganz Österreich aufmerksam gemacht wurde.

Auch der Förderverein Palliative Care Krems gestaltete an zwei Standorten ein buntes Programm zur Sensibilisierung für die Bedürfnisse von betroffenen Kindern und deren Familien sowie Informationen zu Hilfs- und Unterstützungsleistungen der Hospiz- und Palliativangebote in Niederösterreich.

Ein animierendes Mitmachprogramm mit Riesenseifenblasen und Wänden, auf denen Besucher*innen notieren konnten, was ihnen im Leben wichtig ist, weckte das Interesse vieler, die an diesem Tag den Eingangsbereich des Universitätsklinikums Krems betraten.
Vertreter*innen von MOKI, Ki-Ju-Pall, HOKI NÖ und dem Ehrenamtsteam des Fördervereins informierten in persönlichen Gesprächen über das Unterstützungsangebot dieser spezialisierten Hilfen in Niederösterreich.

Im neuen Begegnungsraum des Fördervereins in Rohrendorf gestalteten vier Klassen der Volksschule Rohrendorf im Rahmen von Workshops mit der Familientrauerbegleiterin Elke Kohl „Gefühle-Kissen“, die dabei helfen sollen, in schwierigen Situationen Trost, Mut und wieder Freude zu finden. Wie wichtig es ist, dass all diese Gefühle Platz haben, zeigte sich in den offenen Gesprächen und auch an der regen Teilnahme der begleitenden Erwachsenen.

Ein herzliches Dankeschön an die Mitgestalter*innen dieses Tages, dem Uniklinikum Krems für die Kooperation und Unterstützung und allen, die sich vom Thema berühren lassen haben.


Spendenübergabe durch Valerie Edlinger und Mirjam Draxler-Todt an Vorstandsmitglieder des Fördervereins (DGKP  Martina Tschech, Priv. Doz. OÄ Dr. Gudrun Kreye und Gabriele Pachschwöll, MSc)
April 2023

Großzügige Spende durch die Firmlinge der Pfarren von Dürnstein und Loiben

 

Am 25.März 2023 haben neun Firmlinge der Pfarren von Dürnstein und Loiben sowie ihre Firmbegleiterinnen ab 17.00 Uhr zum Benefizheurigen mit einer Tombola zugunsten des Fördervereins Palliative Care UK Krems ins Heurigenlokal Edlinger in Unterloiben geladen. Im restlos ausgebuchten Lokal bewirteten die Firmlinge die Gäste mit selbstgemachten Broten und Mehlspeisen aufs Herzlichste.

Sophie Steininger begrüßte im Namen der Firmlinge Ingrid Kleber, ehemalige Bürgermeisterin von Albrechtsberg und nunmehriges Vorstandsmitglied des Fördervereins Palliative Care UK Krems, die Leiterin der Palliavtivstation am UK Krems Gabriele Pachschwöll sowie Barbara Schwarz, ehemalige Bürgermeisterin von Dürnstein sowie ehemalige Landesrätin und aktuell Präsidentin des Dachverbandes Hospiz NÖ und drückte dabei die Freude über die Teilnahme der Damen an dem Beenfizheurigen aus. Ingrid Kleber und Gabriele Pachschwöll überbrachten ihrerseits den Dank von Inge Rinke, ehemalige Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin von Krems und heute Obfrau vom Förderverein Palliativ Care UK Krems, und stellten die Aktivitäten des Fördervereines kurz vor.


Am 3. April 2023 konnten Valerie Edinger in Vertretung der Firmlinge und Mirjam Draxler-Todt in Vertretung der Firmbegleiterinnen einigen Vorstandsmitgliedern des Fördervereins Palliative Care UK Krems den namhaften Betrag von € 2363,40 überreichen.

Wir danken allen Beteiligten für diese überaus großzügige Spende.


 
März 2023

DGKP Erika Wirth stellt sich vor:

 

Mein Name ist Erika Wirth und ich bin seit Oktober 2022 Mitglied des stationären Palliativteams am Universitätsklinikum (UK) Krems. Zuvor war ich sechs Jahre im UK Tulln in der Abteilung für Viszeralchirurgie tätig und konnte dort berufliche Erfahrungen sammeln. Schon auf der Gesundheits- und Krankenpflegeschule entstand bei mir der Wunsch nach einer Ausbildung im palliativen Setting. Allerdings war es für mich damals nur, in Kombination mit der Betreuung von Kindern beziehungsweise Jugendlichen vorstellbar, vor allem nachdem ich mein Wunschpraktikum in einem Kinderhospiz in Deutschland absolvieren durfte. Doch die Jahre im Bereich der Chirurgie, wo auch onkologisch erkrankte Patient*innen behandelt wurden, eröffneten mir ein weiteres Tätigkeitsfeld in der palliativen Pflege.

 Nach vielen Fortbildungen in Richtung Palliativpflege und Aromapflege,änderte sich mein berufliches Ziel: Ich bewarb mich initiativ auf der Palliativstation des UK Krems für einen Orientierungstag. Nach diesem Tag wusste ich sofort: Da will ich hin! Der offene und ehrliche Umgang sowohl unter den Kollegen als auch mit Patienten und Angehörigen begeisterte mich! Ich fühlte mich sofort gut aufgehoben und willkommen – ein Gefühl, das auch Angehörige und Patienten immer wieder betonen! Ich freue mich wahnsinnig, nun ein Teil dieses Teams sein zu dürfen und mit meinen Kompetenzen einen Beitrag leisten zu können. Zum Schluss möchte ich gerne ein Zitat der Stationsleitung Gabriele Pachschwöll sinngemäß wiedergeben, da mich diese Aussage wahrlich berührt hat:

„Wir (das Team der Palliativstation) sind wie ein bunter Blumenstrauß, jede ist anders, keine ist gleich – jede bringt andere Eigenschaften mit und bereichert das Team.“

Nur durch diese Individualität können wir voneinander lernen und damit wachsen. So ist es uns unter anderem möglich, eine bestmögliche, ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten.  

Priv. Doz. Dr. Gudrun Kreye
November 2022

ORF-Sendung zum assistierten Suizid

 

Am 14. November 2022 stand im ORF 2 in der Magazinsendung „Thema“ der assistierte Suizid unter dem Titel „Zehn Monate selbstbestimmtes Sterben“ auf der Agenda. Hier sprach unter anderen auch Priv. Doz. Dr. Gudrun Kreye, medizinische Leiterin der Palliativteams des UK Krems.

Im Mittelpunkt der Sendung stand die Schriftstellerin Delphine Blumenfeld aus Klagenfurt. Sie ist unheilbar an Krebs erkrankt und eine der in Österreich rund110 Menschen, die in den letzten zehn Monaten, seitdem der assistierte Suizid in Österreich erlaubt ist, nach einem Beratungs- und Aufklärungsgespräch mit zwei Ärzt*innen eine Sterbeverfügung getroffen haben. Delphine Blumenfelds größte Angst ist, irgendwann in den Mühlen der Medizin gefangen zu sein, mit eher wenig sinnvollen Therapien gequält zu werden und sich nicht mehr dagegen wehren zu können, „da nicht mehr auszukommen“.

„Die Bitte, ‚Ich möchte sterben‘ ist oft Hilfeschrei – ich habe Schmerzen, Atemnot, fühle mich belastend für meine Familie, habe soziale, finanzielle Nöte, fühle mich in auswegloser Situation“, weiß auch die Palliativmedizinerin Dr. Gudrun Kreye. Sie bestätigt, dass die moderne Palliativmedizin einen sanften Tod ohne Quälerei ermöglichen kann und verweist auf die palliative Sedierungstherapie, „die Schlaf ermöglicht, wenn Symptome unerträglich sind“.

Das bestätigt auch Prim.a Univ.-Prof. Dr. Sylvia Hartl MBA, Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Lungengesundheit in Wien, die darauf verweist, dass gerade Menschen, die aufgrund einer tödlichen Lungenerkrankung unter massiver Atemnot leiden, „in der Patientenverfügung festhalten können, ob sie Morphium haben möchten, wenn es unerträglich wird, auch um den Preis, dass es das Leben eventuell verkürzt“.

Dieses Wissen, dass man sanft und ohne Qual aus dem Leben scheiden kann, ist der entscheidende Punkt. Das bestätigt Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MSc, Abteilungsvorstand im Zentrum für Interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin – ZISOP am Klinikum Klagenfurt, der berichtet, dass von drei Patienten, die sterben wollten, zwei es sich anders überlegt haben, nachdem sie die Versorgung auf der Palliativstation erlebt hatten. Das bestätigt auch die Stationsleiterin der Palliativstation, DGKP Monika Jahn, die darauf verweist, dass Patient*innen in der palliativen Pflege erfahren, was Symptomkontrolle ausmacht und wieviel Lebensqualität sie damit zurückgewinnen.

Genau diese Erfahrung machte auch Delphine Blumenfeld, die vor allem von der Empathie, die sie hier erfahren hat, begeistert ist. Gerade diese Empathie ist es, die Dr. Rudolf Likar einfordert: „Wir brauchen dringend eine ‚wärmende Gesellschaft‘, dann wäre der assistierte Suizid nur ein Randthema.“

Und in der Tat scheint der assistierte Suizid zumindest bislang nur bedingt in Anspruch genommen zu werden. Man war davon ausgegangen, dass rund 400 Menschen pro Jahr die Möglichkeit für sich in Anspruch nehmen, doch bis November 2022 sind nur 12 Menschen auf diese Weise aus dem Leben geschieden, und von den rund 100 Menschen, die das Beratungsgespräch absolviert haben, haben sich zwei Drittel das tödliche Mittel in der Apotheke geholt. Könnte es sein, dass viele es – ähnlich wie Delphine Blumenfeld – als „Hintertür“ betrachten, als eine Sicherheit, die ihnen „Mut macht fürs Leben und die Kraft schenkt, so lange wie möglich gut zu leben“? Das wäre die positive Seite.

Allerdings gibt es auch die negative Seite auf die Dr. Gudrun Kreye hinweist. Der akute Mangel an Pflegekräften werde dazu führen, dass es in den Pflegeheimen zu wenig Personal geben wird. Sie befürchtet, dass dann auch der Druck auf Patient*innen steigen wird, ihrem Leben ein Ende zu setzen, so dass der „Suizid irgendwann Routine wird. Das ist meine Schreckensvision für die Zukunft.“  


Kameramann Andreas Kotzmann und Nina Pöchhacker, MA (Redaktion)
November 2022

Der ORF NÖ gibt Einblick in die Palliativarbeit des Universitätsklinikums Krems

 

Am 1. November 2022, passend zu Allerheiligen und Allerseelen, berichtete der ORF in „NÖ heute“ über die Palliativstation des UK Krems. Es begleitete begleitete Dr. Beate Stich sowie DGKP Elisabeth Posselt und sprach mit ihnen über ihre Arbeit. Daran schloss sich ein Gespräch im Studio mit der Pflegeleiterin der Palliativstation in Krems Gabriele Pachschwöll, MSc. an.

Wichtig ist den beiden Pflegepersonen, den meist negativen Assoziationen beim Stichwort „Palliativstation“ entgegenzuwirken. Wir alle fürchten uns weniger vor dem Sterben an sich, eher vor dem, was diesem Ende des Lebens vorausgeht. In dieser Zeit die Lebensqualität der Patient*innen zu erhöhen, ist das erklärte Ziel des Palliativteams. Und mit viel Zuwendung und Humor auch immer wieder ein Lächeln auf die Lippen der Patient*innen zu zaubern. 


Dass eine Palliativstation noch nicht die „Endstation“ sein muss, die Krankheit zwar nicht heilen, das Leben damit aber erleichtern kann, bestätigt die Palliativmedizinerin Dr. Beate Stich. „Wir können uns hier mehr Zeit nehmen für die Patienten, uns besser einstellen auf einzelne Bedürfnisse.“

Die medizinische Seite ist das eine. Nicht weniger wichtig ist es, Patient*innen die Angst zu nehmen, Geborgenheit zu bieten, für sie da zu sein, ihnen ihre kleinen Wünsche zu erfüllen, führt Elisabeth Posselt aus, die inzwischen seit 20 Jahren als Pflegerin auf der Palliativstation des UK Krems arbeitet. Ja, die Tätigkeit fordere sie auch emotional, aber wichtig sei auch zu vermitteln, „da ist ein Mensch an meiner Seite und keine Maschine“.

Nicht weniger wichtig ist sowohl Elisabeth Posselt als auch Gabriele Pachschwöll, nicht nur den Patient*innen, sondern ebenso den Angehörigen zur Seite zu stehen, ihnen zu helfen, mit Abschied und Trauer umzugehen. Denn wie Gabriele Pachschwöll ausführt, lässt unsere Gesellschaft der Trauer wenig Raum. Diesen Raum für die notwendige Trauer sowohl der Patient*innen, die sich vom Leben verabschieden müssen, als auch der Angehörigen zu schaffen und Trauer in all ihren Formen zuzulassen, gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Palliativteams.

Bei diesen Aufgaben stehen dem Palliativteam ehrenamtliche Mitarbeiter*innen zur Seite. Hier hat allerdings die Corona-Pandemie – wie in anderen Bereichen auch – zu einem deutlichen Schwund geführt. Auch um neue ehrenamtliche Mitarbeiter*innen zu gewinnen, bietet der Förderverein Palliative Care, der die Arbeit der Palliativstation am UK Krems unterstützt, ab Januar einen Grundkurs Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung an, der befähigt, schwerkranke, sterbende Menschen und deren Angehörige professionell zu unterstützen.

Dieser Kurs beinhaltet auch Elemente der Selbsterfahrung, denn wie Elisabeth Posselt und Gabriele Pachschwöll wissen, verändert der tägliche Umgang mit dem Tod auch sie selbst und ihren jeweiligen Blick auf das Leben. Beide drücken es unterschiedlich aus, aber letztlich geht es beiden darum, was wirklich wichtig ist im Leben. „Über gewisse Dinge rege ich mich gar nicht mehr auf, und wenn ich mich entscheiden kann zwischen dem Spazierengehen und Fensterputzen, dann gehe ich spazieren“, erklärt Elisabeth Posselt. Gabriele Pachschwöll drückt es fast philosophisch aus: „Das Leben ist deswegen so wertvoll, weil es begrenzt ist. Wenn man sich den Tod ins Leben mitnimmt, erkennt man, wie wertvoll dieses Leben ist, dass es einem gut geht oder alles halbwegs passt.“   

Zum Beitrag des ORF NÖ gelangen Sie hier.


Das Ehrenamtsteam und die „Lebensfreude"
Oktober 2022

Morgengenuss am Fluss für das Ehrenamtsteam

 
Text: Andrea Dietz


Die Ehrenamtlichen des Fördervereins Palliative Care kümmern sich das ganze Jahr um andere. Einen Tag im Jahr jedoch sollen auch sie „umsorgt“ werden. 2022 war dieser Tag der 8. Oktober – mit einer großen Wachaurundfahrt mit dem Schiff unter der Überschrift „Morgengenuss am Fluss“.

Nachdem das Ehrenamtsteam gegen zehn Uhr in Krems/Stein an Bord gegangen war, wurden die Gäste gleich nach der Abfahrt mit einem reichhaltigen Frühstück verwöhnt. Bei Kaffee, Wachauer Laberl (was sonst), Schinken, Käse, Marmelade und noch einigen anderen Köstlichkeiten zog bei strahlendem Sonnenschein gemächlich die wunderbare Landschaft der Wachau mit ihren malerischen Orten vorüber, eine Landschaft, die zu Recht als Weltkulturerbe gilt.

Fast drei Stunden dauerte die Fahrt flussaufwärts nach Melk, wo knapp eine Stunde Zeit blieb, sich die Füße zu vertreten und die Gegend rund um die Anlegestelle zu erkunden. Danach ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt Krems/Stein. Auch wenn alle Mitglieder des Ehrenamtsteams aus der Gegend stammen, war diese Fahrt doch ein besonderes Erlebnis und bewies die Richtigkeit des an ein Goethegedicht angelehnten Spruchs: Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. 

Ein herzliches Dankeschön des Ehrenamtsteams geht an alle, die diesen Ausflug möglich gemacht haben – an den Vorstand des Fördervereins für Palliative Care für die Finanzierung und an die Ehrenamtskoordinatorinnen für die – wie immer – gute Organisation dieses wunderschönen Tags.

Angehörige entzündeten Gedenkkerzen
23. Juni 2022

Gedenkfeier 2022

 

Am 23. Juni 2022 fand die diesjährige Gedenkfeier der Palliativstation des UK Krems und des Fördervereins Palliative Care für die Verstorbenen und deren Angehörige in der St. Paul Kirche im Stadtteil Mitterau in Krems statt. Nach zweijähriger Pause, bedingt durch Corona, freuten wir uns, die Angehörigen der Verstorbenen der letzten eineinhalb Jahre begrüßen zu dürfen.

Lesen Sie unter aktuelle Projekte/Gedenkfeier mehr über die Gedenkfeier 2022.

v. l. n. r.: DGKP Petra Harrauer, Georg Jachan und Markus Hödl vom Verein für weltweite Nothilfe, OA Priv. Doz. Dr. Gudrun Kreye, Stationsleitung Gabriele Pachschwöll, MSc, Mag. Sandra Danninger
Juni 2022

Geteilte Freude ist doppelte Freude


Die Vernetzung gemeinnütziger humanitärer Vereine erleichtert gegenseitige Unterstützung und Hilfe. So spendete jüngst der Verein für weltweite Nothilfe (www.weltweitenothilfe.org) dem Förderverein Palliative Care UK Krems Kinderbücher, Spiele und Süßigkeiten. Wir haben die Spende mit großer Freude entgegengenommen und den reichen Segen mit der Kinder- und Jugendabteilung sowie mit dem Betriebskindergarten des UK Krems geteilt.  


v.l.n.r.: Prim. Assoc. Prof. Dr. Heinz Jünger (ärztlicher Direktor des UK Krems), Annette Wachter, MMSc (Pflegedirektorin des UK Krems), Renate Hlauschek, MMSc (Geschäftsführerin MOKI NÖ), Inge Rinke (Obfrau des Fördervereins Palliative Care UK Krems), Gabriele Pachschwöll, MSc (Stationsleitung Palliativmedizin UK Krems), Ing. Roman Semler, MBA (kaufmännischer Direktor des UK Krems)

Juni 2022

Kinderhospiz- und Palliativtag im Universitätsklinikum Krems

 
Pressemitteilung des Universitätsklinikums Krems

Krems – Am 1. Juni fand zum 2. Mal der Österreichische Kinderhospiz- und Palliativtag statt. Heuer machte auch das Palliativteam des Universitätsklinikums Krems, gemeinsam mit dem Förderverein Palliative Care UK Krems, mit Hilfe eines Informationsstandes auf dieses Thema aufmerksam. 

„Der heute von uns gepflanzte Lebensbaum symbolisiert, dass das Leben auch nach schweren Schicksalsschlägen weitergeht.“ erklärt OÄ Priv. Doz. Dr. Gudrun Kreye, organisatorische Leiterin der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Krems. Neben diesem wichtigen Symbol wurden zudem Trauerbretter, die von der Kindertrauergruppe CUT (das englische Wort „cut“ bedeutet übersetzt „schneiden“ und soll die einschneidende Veränderung im Leben eines Kindes ausdrücken) - unter der Leitung von Elke Kohl - gestaltet wurden und eine vom Förderverein „Palliative Care UK Krems“ gesponserte Erinnerungsbank aufgestellt.

Am Informationsstand in der Eingangshalle wurde sowohl den kleinen als auch großen BesucherInnen Einblick geboten: Einerseits wurde der Kinderhospiz- und Palliativtag thematisiert, um auf die Situation von Familien mit unheilbar kranken Kindern aufmerksam zu machen. Andererseits wurde die Kindertrauergruppe „CUT“, die im UK Krems ihren Sitz hat, einem breiteren Publikum vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein einmal im Monat stattfindendes Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren, die eine nahe Bezugsperson durch Tod verloren haben. Um mit den Kindern und Jugendlichen ungezwungen ins Gespräch zu kommen, hat sich das Palliativteam in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Hospiz NÖ etwas Besonderes überlegt: Im Park des Universitätsklinikums Krems wurde eine Slackline aufgebaut und von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen betreut.

Die Informationsinitiative des Universitätsklinikums Krems, die zur Sensibilisierung dieses schwierigen Themas beigetragen hat, wurde mannigfaltig unterstützt. So waren Frau Renate Hlauschek, MMSc, Geschäftsführerin der „Ki-Ju-Pall-Gruppe“ (Kinder-Jugend-Palliativ-Gruppe), Vertreterinnen von Frau Karin Swoboda, welche die Hospizbegleitung für Kinder koordiniert und Frau Birgit Gamper von MOKI (Mobile Kinderbetreuung) ebenfalls vor Ort und boten den BesucherInnen ihre Expertise und Unterstützung an.

„Wir möchten uns hier ganz besonders bei all den ehrenamtlichen HospizmitarbeiterInnen bedanken, ohne die diese Informationsveranstaltung am heutigen Kinderhospiz- und Palliativtag nicht möglich gewesen wäre. Sie leisten großartige Arbeit, ihre Unterstützung wird sowohl von den PatientInnen und den Familienangehörigen, als auch im Klinikum sehr geschätzt“, betont Prim Assoc. Prof. Dr. Heinz Jünger, ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Krems. „Dass dieser Tag ein so schöner werden konnte, verdanken wir unter anderem unserem engagierten Facharbeiter Herrn Stefan Bindreiter und Herrn Walter Zuntermann (Fa. Chabek), welche die Trauerbretter neu installiert und den Apfelbaum, der von einem anonymen Spender zur Verfügung gestellt wurde, gepflanzt haben.“, freut sich Gabriele Pachschwöll, MSc, Stationsleitung der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Krems.


MEDIENKONTAKT
Nicole Karall, MA
Universitätsklinikum Krems
Mitterweg 10, 3500 Krems
Tel.: +43 676 8581432224
E-Mail: presse@krems.lknoe.at


*****

Ein herzliches Dankeschön an die Vertreterinnen von MOKI, KiJuPall und HOKI, die mit uns diesen Tag gestaltet haben. Gute Zusammenarbeit ist ein wesentliches Merkmal in der Betreuung von Kindern in diesem besonderen Bereich. Auch den „stillen und unsichtbaren Helfern im Vorfeld", die zum Gelingen der Veranstaltung so tatkräftig beigetragen haben, möchten wir unseren Dank aussprechen. (Text: Koordinatorinnen des Fördervereins Palliativ Care Krems)


Fotos: Martin Kalchhauser

Filmabend mit Diskussion im Kino im Kesselhaus, Campus Krems, 5. April 2022

"Assistierter Suizid erlaubt – Wie geht es nun weiter?"


Die letzten zwei Jahre waren geprägt durch die Covid-Pandemie und die letzten Wochen durch die politische Situation in Europa. So geriet ein wichtiges Thema etwas in den Hintergrund, das für schwerkranke Patientinnen und Patienten neue Möglichkeiten eröffnet und für Betreuerinnen und Betreuer eine große Herausforderung darstellt: das Sterbehilfegesetz 2021, mit dem seit 1.Januar 2022 die Beihilfe zum Suizid nicht mehr strafbar ist.

Aus diesem Grunde lud der Förderverein Palliative Care UK Krems zu einem Filmabend mit anschließender Podiumsdiskussion ein. Gezeigt wurde der Film Soylent Green, auf Deutsch: „… Jahr 2022 … die überleben wollen“ mit Charlton Heston. In der Reflexion des Films herrschte unter den Diskutanten weitestgehend Übereinstimmung, erwartet kontrovers war dann die von Mag. phil. et theol. Johannes Kaup moderierte Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Thema des Abends.

Als Befürworter des assistierten Suizids traten Philospophieprofessor Peter Kampits und BA Esther Kruikemeijer auf. Beide sprachen unter anderem aus der Perspektive eines Betroffenen. Professor Kampitz sitzt selbst im Rollstuhl und wies darauf hin, dass viele Menschen mit dem Verlust der Mobilität nicht in der Lage seien, ihr Leben selbst zu beenden. Frau Kruikemeijer nahm Bezug auf die liberalere Regelung in den Niederlanden, die es ihrem Vater ermöglicht hatte, seinen Tod bewusst zu beschließen. Sie gewährte dem Publikum Einblick auf die persönliche Sicht einer Angehörigen.

Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker und Dr. Dietmar Weixler als Vertreter der Palliativmedizin betonten, wie wichtig es ist, Menschen in ihren Sterbewünschen wahr- und ernstzunehmen und das Gespräch stets ergebnisoffen zu führen. Sie legten aber auch ihre Bedenken hinsichtlich des gefährdeten Schutzes von Menschen in einer krankheitsbedingten Krise dar. Das palliativmedizinische Angebot sei zu verbessern und die Zahl der Hospizplätze auszubauen, um die Wahrung der Automie nicht auf die Möglichkeit des assistierten Suizids zu reduzieren.

Wie wichtig es ist, beiden Standpunkten Gehör zu schenken und offen in die Diskussion zu gehen, war an der regen Besucherteilnahme und auch in den Gesprächen nach dem offiziellen Teil des Abends zu bemerken, wenngleich Palliative Care für keine Lebensverlängerung, aber auch keine Lebensverkürzung eintritt.



April 2022

Aromatherapie gegen Übelkeit und Erbrechen


Im Rahmen einer interprofessionellen Studie konnten Mitarbeiter*innen unseres Palliativteams zeigen, dass die Anwendung von Aromatherapie gegen Übelkeit und Erbrechen bei Patient*innen mit weit fortgeschrittener Krebserkrankung auf unserer Palliativstation die Symptome deutlich lindert.

Interprofessionalität wird in der Palliative Care nicht nur großgeschrieben, sondern am UK Krems auch gelebt! Daher arbeiteten Mediziner*innen (Gudrun Kreye), Pflegekräfte (Manuela Wasl, Daniela Klaffel), Ehrenamtliche (Andrea Dietz), das Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Universität für Weiterbildung Krems (Anna Glechner) und ein Statistikteam (Katharina Eberhard, Andrea Groselji-Strele) bei einer Studie über die Wirksamkeit der Aromatherapie gegen Übelkeit und Erbrechen auf der Palliativstation des Universitätsklinikums Krems zusammen.

Auf der Palliativstation des Universitätsklinikums Krems wird Aromatherapie regelmäßig eingesetzt. In einer retrospektiven Analyse untersuchten wir, ob sich Übelkeit und Erbrechen bei Patient*innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung durch die Anwendung von Zitronenöl-Pads verbesserten. 66 Patienten erhielten insgesamt 222 Anwendungen von Zitronenöl auf Wattepads. Für 17 Anwendungen waren keine Daten zur Auswertung verfügbar. Eine angemessene Linderung von Übelkeit und Erbrechen wurde bei 149 (73 %) Anwendungen berichtet, während bei 56 (27 %) Anwendungen keine Symptomkontrolle beobachtet wurde.

Bei den 56 Anwendungen ohne erfolgreiche Symptomkontrolle durch Zitronenöl-Pads waren Erst- und Zweitlinien-Rescue-Medikamente in 53 bzw. 3 Fällen erfolgreich. Hier kamen als Notfallmedikamente Ondasetron, Metoclopramid, Diphenhydramin oder Lorazepam zum Einsatz. Es zeigte sich, dass bei Patient*innen mit gastrointestinalen Motilitätsstörungen oder vermuteter erhöhter Serotonin-Freisetzung aus den enterchromaffinen Zellen des Darmes war die Wirkung der Zitronenöl-Pads signifikant geringer war.  

Mit einer Anwendungswirksamkeit von 73 % konnten wir in unserer Studie einen deutlichen Benefit von Zitronenöl-Pads gegen Übelkeit und Erbrechen für Patient*innen mit weit fortgeschrittener Krebserkrankung im Palliativsetting nachweisen. Um den Nutzen der Verwendung von Zitronenöl-Pads gegen Übelkeit und Erbrechen bei Patient*innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung zu bewerten, sind allerdings weitere große randomisierte prospektive Studien notwendig.

Die Studie wurde vom Förderverein Palliative Care sowie von der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften unterstützt!

Download der gesamte Studie unter

https://www.mdpi.com/2072-6694/14/9/2131/pdf


DGKP Kathrin Eilenberger stellt sich vor:

 

Mein Name ist Kathrin Eilenberger. Ich bin 38 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Lengenfeld bei Krems.

Meine Ausbildung zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin schloss ich im Jahr 2003 an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Krems ab. Danach arbeitete ich sechs Jahre in der Internen Abteilung mit Schwerpunkt Kardiologie.

2011 wechselte ich nach meiner Karenz in die Klinische Abteilung für Pulmologie, an der ich über zehn Jahre arbeiten durfte. Da diese Abteilung sehr häufig mit dem Palliativteam zusammenarbeitet, wurde in mir das Interesse für den Support-Dienst geweckt.

Im September 2020 entschloss ich mich zur Weiterbildung „onkologische Pflege“. Im Rahmen der Ausbildung lernte ich die Palliativstation und den Palliativ-Support näher kennen.

Umso mehr freut es mich, dass ich seit Februar 2022 ein Teil dieses wunderbaren Teams sein darf.

Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.(Cicely Saunders)

 

Klaudia Atzmüller (© Landesverband Hospiz NÖ)

Februar 2022

Menschen mit Suizidgedanken

finden in der Hospiz- und Palliativbewegung ein Angebot zum Leben, nicht zum Sterben
 

"Der Wille des betroffenen Menschen ist Entscheidungsgrundlage. Wenn ein Mensch verzweifelt ist, braucht er vor allem andere Menschen, die sich ihm zuwenden, die menschliche Wärme und Nähe erfahrbar machen. Hospiz- und Palliative Care hat einen großen Schatz an Erfahrungen und gesichertem Wissen – diesen zu nutzen und weiterzuentwickeln, ist das Gebot der Stunde."

Das vollständige Kommentar von Klaudia Atzmüller können Sie hier nachlesen: 

PDF öffnen




DGKP Andrea Weigl stellt sich vor:


Mein Name ist Andrea Weigl, ich bin verheiratet, Mutter von drei Kindern und lebe in einem Familienverband in der Gemeinde Lichtenau im Waldviertel.

Über den zweiten Bildungsweg habe ich die Ausbildung zur medizinischen Heilmasseurin absolviert und 2012 in Krems das Diplom zur Gesundheits- und Krankenpflegerin erworben.

Zunächst habe ich neun Jahre in der pneumologischen Abteilung im UK-Krems gearbeitet und dort eine pflegerisch-onkologische Zusatzausbildung absolviert. Durch Praktika und Pooldienste lernte ich auch die Palliativstation und ihr Team kennen und schätzen. Seit Anbeginn meiner beruflichen pflegerischen Laufbahn übte dieser Tätigkeitsbereich für mich eine besondere Faszination aus.

Im März 2020 verstarb meine Mutter auf dieser Station, und ich durfte auch die „Angehörigen-Seite“ in diesem Setting kennen- und wertschätzen lernen.

Umso mehr freut es mich, dass ich seit Oktober 2020 diesem wunderbaren Team zugehörig sein darf.

Die Zeit der Geburt und die Zeit des Sterbens sind heilige Zeiten.
Ein Mensch betritt diese Erde, ein Anderer verlässt sie und

Am Ende wird doch alles gut!
Und wenn es noch nicht gut ist,
ist es noch nicht das Ende.

(Oscar Wilde)

Wir können in keinen Abgrund fallen,
außer in den der Hände Gottes.

(Friedrich Nietzsche)

 
 
Jänner 2022

Rollstuhl für die Mobilisierung

 

Der Förderverein Palliative Care hat dem Palliativteam des Uniklinikums Krems einen Mobilisationsrollstuhl im Wert von 4.000 Euro geschenkt.  

Der Förderverein Palliative Care, der 2004 vom und für das Palliativteam des Uniklinikums Krems gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, das Palliativteam bestmöglich zu unterstützen. Spenden werden dazu verwendet, Aus- und Fortbildungen, Supervisionen, Klausuren und vieles mehr zur Unterstützung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen sowie die Öffentlichkeitsarbeit zu finanzieren. Dem Vorstand ist es aber ebenso wichtig, sichtbare Akzente für Patient*innen zu setzen – in diesem Fall durch den Ankauf eines Mobilisationsrollstuhles.

Der Mobilisationsstuhl zeichnet sich durch hohen Sitzkomfort aus und ermöglicht den Patient*innen, für längere Zeit das Bett zu verlassen, weil bei Bedarf die Rückenlehne und die Beinauflage in eine Liegeposition gebracht werden können. Die Patient*innen können in dem Stuhl aber auch bequem sitzen und durch die dazugehörige Tischplatte das Essen auch außerhalb des Bettes einnehmen. Patient*innen werden durch den Stuhl in dem Sinne mobiler, weil Angehörige und Mitarbeiter*innen sie mit wenig Aufwand darin transportieren und nicht nur zu Untersuchungen, sondern beispielsweise auch in den Garten fahren können. Der neue Mobilisationsrollstuhl erleichtert also nicht nur Mitarbeiter*innen das Leben, sondern kann auch zu mehr Lebensqualität der Patient*innen beitragen.  

 
Programmhinweis:

Radiokolleg – Wie gehen wir mit dem Sterben um?

 

Nachdenken über Suizidbeihilfe, Palliativmedizin und Sterbebegleitung (1).

Das neue Sterbeverfügungsgesetz, das mit Jänner 2022 in Österreich in Kraft getreten ist, hat eine heftige Debatte in Gang gesetzt. Johannes Kaup versucht in diesem Radiokolleg die verschiedenen Positionen dazu auszuloten und stellt sich und uns dazu wichtige Fragen:
 

Woher kommt der Wunsch selbstbestimmt zu sterben? Wann ist jemand selbstbestimmt? Was bedeutet heute menschenwürdig sterben? Geht mein Tod nur mich etwas an? Welche ethischen Dilemmata und rechtliche Probleme müssen hier berücksichtigt werden? Wie wird assistierter Suizid durchgeführt?

Welche Alternativen gibt es durch Palliative Care und Hospizarbeit? Was geschieht am Lebensende? Und: Was ist hilfreich? Welche Bedürfnisse und Gefühle haben Sterbende am Lebensende? Welche Erfahrungen haben Angehörige und Pflegende?

https://oe1.orf.at/programm/20220110/665538/Radiokolleg-Wie-gehen-wir-mit-dem-Sterben-um?fbclid=IwAR2-Jz2bcTyxM9aM260QedEzEGwEfD7anRq9qiL8h1qTkK1tPp0gU-jmxUo


Im Beitrag vom 12. Jänner 2022 hören Sie dazu unter anderem OÄ Priv. Doz. Dr. Gudrun Kreye und Stationsleitung DGKP Gabriele Pachschwöll, MSc


Weitere Beiträge können Sie unter den folgenden Links 7 Tage nach Ausstrahlung nachhören: 

Sendung vom 10.1.2022 9.05 Uhr: 

https://oe1.orf.at/programm/20220110/665538/Radiokolleg-Wie-gehen-wir-mit-dem-Sterben-um

Sendung vom 11.1.2022 9.05 Uhr:

https://oe1.orf.at/programm/20220111/668103/Radiokolleg-Wie-gehen-wir-mit-dem-Sterben-um

Sendung vom 12.1.2022 9.05 Uhr:

https://oe1.orf.at/programm/20220112/668104/Radiokolleg-Wie-gehen-wir-mit-dem-Sterben-um

Sendung vom 13.1.2021 9.05 Uhr:

https://oe1.orf.at/programm/20220113/668105/Radiokolleg-Wie-gehen-wir-mit-dem-Sterben-um


Dezember 2021

Ein Ort der Menschlichkeit



Eine Palliativstation gilt oft als „Endstation“, die Menschen denken an das Ende des Lebens, an ein mehr oder weniger qualvolles Dahinsiechen. Es ist weniger das Ende selbst, das die meisten fürchten, sondern das, was diesem Ende vorausgeht. Diese Furcht verliert, wer erlebt, dass gute palliative Betreuung sich wie ein wärmender Mantel (lateinisch „pallium“, daher auch „palliativ“) um Körper und Seele des Betroffenen sowie der Angehörigen legt. 

Wie sich Empfinden und Einstellung zu unserer Palliativstation verändert haben, zeigt der Brief eines Angehörigen, dessen Mutter hier betreut wurde:


"Liebes Palliativ-Team,
liebe jede „Einzelne“ unter Euch,

mit großer innerer Distanz und einem Zurückschrecken gingen wir bei jedem Krankenhausbesuch an dem Schild „Palliativstation“ vorbei – in der Hoffnung, diesen Bereich niemals betreten zu müssen Das Leben und das Schicksal hat unsere liebe Mutti und uns dann doch an diesen Ort geführt. Was sich hinter dem für uns so „schrecklichen“ Türschild verbarg, war ganz anders als zuvor befürchtet.

Es war ein Ort der Nähe, ein Ort der Menschlichkeit, ein Ort der Demut, ein Ort der Aufmerksamkeit, ein Ort der Milde, eine Atmosphäre, so rein, so echt, so aufrichtig. Ich selbst ertappte mich am Abend oft dabei, einfach nicht gehen zu wollen. Ein auf sonderbare wie wunderbare Weise ein „anziehender“ Ort mit Seele.

Orte werden aber geprägt von Menschen. Von Menschen wie Euch. Wir sagen Euch von Herzen stellvertretend für Mutti, aber auch von uns selbst ein aufrichtiges Dankeschön. Jede Minute – wahrlich – habt Ihr es geschafft, ein bisschen Sonne in Muttis und unsere Seele scheinen zu lassen.

Die vielen kleinen Momente, Begegnungen, Freuden, die Ihr gegeben habt – in schweren Stunden und in einer Zeit, die sehr begrenzt ist – sind ein ganz besonderer Wert. Mögen es immer die „kleinen Erfolge“ sein oder ein „friedliches Gesicht“, das Euch zeigt, wie wertvoll Eure Zeit ist und auch Euch hilft, die notwendige Kraft zu finden. Oft seid auch Ihr nach einem langen Tag oder einer langen Nacht müde, wisst aber immer: Ihr macht nie nur einen Job. Wenn Ihr müde die Treppen aus dem Hause geht und am nächsten Tag Eure Energie wieder gebraucht wird, dann wisst: Mit Eurer Energie schenkt Ihr Leben – Lebensenergie. Ihr gebt in dieser Phase des Lebens genau das, das zwar unbegrenzt ist, im Leben aber sehr begrenzt ist: Zeit und vor allem Liebe. Das, wonach sich jedes Leben sehnt. Danke von Herzen dafür. "


Rückschau der Leiterin Veronika Wartmann,
November 2021

Niemand kann mir nehmen, was ich getanzt habe…“

Spanisches Sprichwort


Im Herbst 2005 begann am Landesklinikum Krems ein wohl einzigartiges Projekt: „TANZ – kreativ & meditativ“.

Die lustvoll-bewegten Tanzabende im Saal Altstadt sollten bis ins Frühjahr 2020 vielen Menschen einen freudvollen Ausgleich zum Alltag bescheren – die Tanzabende standen allen bewegungsfreudigen Menschen offen: PatientInnen, pflegenden und trauernden Angehörigen, Jung & Alt. Es war eine offene Gruppe, man konnte jederzeit ohne Vorkenntnisse einsteigen und mittanzen! Der Reinerlös der Teilnahmebeiträge kam dem Förderverein Palliative Care zugute.

Jeder in sich abgeschlossene Abend war dem freien, kreativen Tanzen gewidmet, inspiriert durch ein Zitat oder eine kurze Geschichte, mitunter auch unter Zuhilfenahme diverser Objekte wie Seidenschirme, Fächer, lange glänzende Stoffbahnen oder Masken. Damit tanzten die TeilnehmerInnen in individuellen Bewegungen und im eigenen Tempo. Es war immer ganz besonders spannend zu beobachten, wie unterschiedlich sich die TänzerInnen solo, zu zweit oder in der Kleingruppe bewegten – ohne Vorgabe von Schritten, alle zum gleichen Musikstück. Mitunter entwickelten wir daraus eine bühnenreife Performance! Jeder Abend enthielt zusätzlich sorgsam ausgewählte internationale Kreistänze oder auch sakralen Tanz. Das Tanzen im Kreis, Hand in Hand um eine gemeinsame Mitte, ist ein sehr berührendes Erlebnis, denn Kreistänze sind Erlebnistänze. Man muss es selbst gesehen und mitgemacht haben! Am Abschlussabend jedes Semesters brachten wir unseren Dank für die erlebte Zeit in der Kapelle mit sakralen Tänzen dar – und anschließend wurde dieser Abend mit einem gemeinsamen Essen und Wunschtänzen abgeschlossen.

Viele Menschen haben in diesen Jahren unter meiner Leitung getanzt, gesungen, gelacht und mitunter auch geweint – und einige haben wir mit einem Reigentanz auf ihrem letzten Weg begleitet. Darunter waren auch zwei Mitarbeiterinnen des Hauses. Sie kamen trotz schwerer Krankheit so oft und so lange zum Tanzen, wie es ihnen möglich war. Sie werden uns immer in Erinnerung bleiben!

Im April 2020 hat uns die Pandemie „ausgebremst“ – wir mussten auf unser wöchentliches Tanzvergnügen verzichten. Erst im Sommer 2021 entspannte sich die Situation etwas und wir trafen uns zum Tanzen unter freiem Himmel im Schlosspark in Grafenegg. Es war die reine Freude, nach so langer Zeit wieder im Kreis zu tanzen – zur Sicherheit ohne sich an den Händen zu fassen, jedoch verbunden mit einem Tuch. Diese freudvollen Blicke aus allen Augen! Im September ergaben sich noch zwei Tanzabende in unserem Saal Altstadt „on top of the house“, mit anschließenden Abschluss-Dank-Tänzen in der Kapelle.

So denke ich mit etwas Wehmut, aber reich an Freude und Dankbarkeit an diese wert-volle Zeit zurück. Die zunehmende Zahl meiner Enkelkinder – im Sommer wurde das achte Enkerl geboren – hat mich bewogen, dieses Kapitel meines Lebens zu schließen, da ich nun als Großmutter vermehrt gebraucht werde.

So möchte ich mich mit einem Segensgebet aus Zaire verabschieden:

Der Herr erfülle deine Füße mit Tanz
und deine Arme mit Kraft.
Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit und deine Augen mit Lachen.
Er erfülle deine Ohren mit Musik und deine Nase mit guten Gerüchen.
Er erfülle deinen Mund mit Jubel und dein Herz mit Freude.
Er gebe uns allen immer neu die Kraft,
der Hoffnung ein Gesicht zu geben.
Gott segne dich!

Gabriele Pachschwöll, Stationsleiterin der Palliativmedizin (Foto: privat)

Dietmar Weixler, Präsident der Österreichischen Palliativgesellschaft (Foto: OPG)

Pressebericht: BEZIRKSBLÄTTER NIEDERÖSTERREICH, 09./10. Dezember 2021

,,Kranke gehören geschützt"

 

Ein neuer Gesetzesentwurf sieht vor, den assistierten Suizid für schwer kranke Personen ab 2022 zu erlauben.

BEZIRK KREMS. Was in anderen Ländern Europas seit vielen Jahren erlaubt ist, führt in Österreich im Vorfeld der Legalisierung zu kontroversiellen gesellschaftlichen Diskussionen.

„Palliativ- und Hospizmitarbeiter begleiten Patienten mit unheilbaren Erkrankungen samt deren Familiensystem auf sehr vielfältige und individuelle Weise“, sagt Gabriele Pachschwöll, die als Diplomkrankenpflegerin das Palliativteam am Universitätsklinikum Krems pflegerisch leitet und sich seit Jahren mit dem Thema des assistierten Suizids auseinandersetzt.
Laut einer deutschen Studie wollen Kranke ihr Leben ge- beziehungsweise beschützt wissen und Zeit zum Sterben haben dürfen. ,,Sterben ist etwas Individuelles. Es gibt Menschen, die einen Sterbeprozess über Tage oder Wochen haben. Dabei handelt es sich nicht nur um einen physischen Prozess, sondern auch um einen psychischen und spirituellen", so Pachschwöll. Manchmal warten Menschen auf Angehörige, mit welchen sie sich versöhnen wollen oder können erst loslassen, wenn der geliebte und vertraute Mensch an ihrer Seite ist.

Mehr als nur Leid
Sterben ausschließlich mit unerträglichem Leid zu assoziieren, wird dieser Lebensphase nicht gerecht, weil es zum Sterben in der Regel dazugehört, dass sich der Mensch körperlich und seelisch immer mehr von der Außenwelt zurückzieht.
,,Um mögliche Leidsituationen zu reduzieren, sind wir geschult, nicht nur das gesprochene Wort zu interpretieren, sondern auch die Mimik und Körpersprache, um zu erkennen, ob es sich um körperliche und/oder seelische Schmerzen handelt', berichtet die Expertin.

Beihilfe zum Suizid
Der aktuelle Gesetzesentwurf sieht vor, dass eine Person, die einen assistierten Suizid in Anspruch nehmen will, nach einem Aufklärungsgespräch durch zwei Ärzte eine Sterbeverfügung bei einem Notar errichten muss. Dann plant der Patient selbst, wann er das tödliche Präparat einnehmen möchte und wer dabei sein soll. Ab Erhalt des Präparats hat der Betroffene ein Jahr Zeit einzunehmen. Wird es innerhalb dieser Frist nicht eingenommen, muss es in die Apotheke zurückgebracht werden.
,,Die Symptome der Sterbenden müssen – so wie bei einem natürlichen Sterben – mit dem Präparat nicht zwingend einem sanften Hinüberschlafen gleichen“, gibt Pachschwöll zu bedenken.

Es wird herausfordernder
,,Die Betreuung wird ab 2022 bestimmt herausfordernder, weil Menschen meinen, dass die Beihilfe zum Suizid zu Palliativ- und Hospizeinrichtungen passen würde, da diese ohnehin mit dem Sterben vertraut seien. Aber hier liegt der entscheidende Punkt: Wir wollen ein würdevolles Leben bis zuletzt ermöglichen und uns daher keinesfalls an einem vorzeitigen und selbst verfügten Sterben (Suizid) beteiligen."


,,Palliativversorgung sollte erst flächendeckend sein''


REGION. Dietmar Weixler ist Präsident der Österreichischen Palliativ-Gesellschaft, Oberarzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Er sieht das neue Gesetz das ab Jänner 2022 Schwerkranken das Recht geben soll, innerhalb von zwei Wochen assistierten Suizid zu begehen, kritisch.

„Wir können uns nicht gegen das Gesetz stellen, aber auf die Mängel hinweisen“, so der Oberarzt. „Die WH0-Definition, wonach es nicht beabsichtigt sei, das Sterben weder hinauszuzögern noch zu früh herbeizuführen, ist unser Leitbild." 

So lange es noch zu lange Wartezeiten auf Hospizplätze gebe, sei die Möglichkeit, innerhalb von zwei Wochen assistierten Suizid zu begehen, nicht angemessen. „Mit diesem Argument versuchen wir, an entsprechende Politiker heranzugehen“, erklärt Weixler.

In Belgien müsse erst die Palliativ- und Hospizversorgung gut sein, erst dann gibt es diesen Ausweg. In der Schweiz hingegen sei die Möglichkeit des assistierten Suizids schon seit Jahrzehnten gegeben, während sich Palliative Care erst langsam nebenher entwickelt habe. Die Regelungen seien in den diversen Ländern sehr verschieden, Die Arbeit auf Palliativstationen und in Hospizen wird jedenfalls ab 2022 durch diese neue Regelung beeinträchtigt sein.


Am 6. November 2021 wurde um 19.05 Uhr in Ö1 "Logos – Glauben und Zweifeln" ein Beitrag von Johannes Kaup über Beihilfe zum Suizid gesendet.  

Wie wollen wir sterben helfen? – Beihilfe zum Suizid: Moralischer Dammbruch oder humanitärer Fortschritt?

In diesem Beitrag kamen sowohl Befürworter als auch Gegner zu Wort.

Priv. Doz. OÄ Dr. Gudrun Kreye und Gabriele Pachschwöll, MSc erhielten die Möglichkeit, sich als Palliativexperten zu diesem Thema zu äußern.

Sie können den Beitrag noch bis Samstag, 13.11.2021, unter folgendem Link nachhören:

https://oe1.orf.at/player/20211106/656786/1636221869000


Im Bild von links nach rechts: DGKP Elisabeth Sax, Herr Loredhn Ulith, Herr Giovanni Muzsikas, Frau Maria Cioarca, Frau Natalia Buga, Frau Ermina Paleskic und STL Gabriele Pachschwöll, Msc

Oktober 2021

Alles wieder frisch und glänzend


Text: Gabriele Pachschwöll, MSc / Marianne Schulze

Auch eine Palliativstation braucht in regelmäßigen Abständen eine Grundreinigung. Die beste Zeit dafür ist, wenn die Patient*innen entweder entlassen oder auf eine andere Station verlegt und dort gut weiterbetreut werden, weil das gesamte Palliativteam zwei Tage in Klausur geht und die Station in dieser Zeit komplett frei ist. 

Diese zwei Tage, den 30. September und den 1. Oktober 2021, nutzten die Mitabeiter*innen der Firma Sodexo, die Station auf Hochglanz zu bringen. Böden, Wände, Decken, Fenster, Möbel – einfach alles wurde mit viel Engagement und Liebe gründlich gereinigt, so dass wir auf eine rundum frische und glänzende Station zurückkehren konnten. 

Wir waren begeistert und Obfrau Inge Rinke unterstützte die Idee, uns seitens des Fördervereins für die großartige Arbeit mit Geschenken zu bedanken, die von DGKP Elisabeth Sax besorgt wurden. Die Mitabeiter*innen der Firma Sodexo waren freudig überrascht über diese besondere Art des Dankes und der Anerkennung.  

 
September/Oktober 2021

We run to move!



Dieses Motto des Frauenlaufs Wien haben DGKP Monika Lukas und DGKP Martina Lameraner beherzigt. Beide sind überzeugte und begeisterte Läuferinnen, die um die physischen und psychischen Vorteile eines regelmäßigen Lauftrainings buchstäblich aus Erfahrung wissen. Es hilft ihnen, bei den beruflichen Anforderungen im Palliativteam die geistige und körperlich Balance zu halten, und hat zudem auch noch gesundheitliche Vorteile wie gesteigerte Fitness und einen Ausgleich bei Stress.

Sie waren beide beim 15. NÖ Frauenlauf am 5. September 2021 in Sankt Pölten dabei, bei dem sie erfolgreich die fünf Kilometer lange Strecke bewältigten. Knapp einen Monat später, am 3. Oktober 2021, gingen beide nochmals auf „Tour“, diesmal zum Frauenlauf in Wien. Es war für Monika Lukas bereits das 6. Mal, für Martina Lameraner das 3. Mal, dass sie an diesem Ereignis teilnahmen. Wieder ging es über fünf Kilometer und wieder waren beide glücklich und stolz auf diese Leistung.

Beide schöpfen aus dem Laufen Kraft für ihren beruflichen Alltag und würden sich freuen, wenn sie in Zukunft nicht nur zu zweit, sondern mit mehreren Teammitgliedern als Palliativteam an diesen und ähnlichen Events teilnehmen könnten. Es muss ja nicht gleich ein Marathon sein – fünf Kilometer sind eine durchaus überschaubare Strecke –, aber gemeinsam laufen kann nicht nur von Stress und geistiger Anspannung befreien, sondern auch das Miteinander stärken.


9. September 2021

Besonderer Dank an das Palliativteam: Spendenübergabe durch Mitarbeiterin des Universitätsklinikum Krems


Pressemitteilung des Universitätsklinikums Krems

Bild: Frau Helga Marchsteiner übergibt den symbolischen Scheck an das Team der Palliativstation


Krems – PatientInnen mit unheilbaren Krankheiten finden auf der Palliativstation professionelle Hilfe. Das Team, welches PatientInnen auch in Form eines mobilen Palliativangebotes betreut, zeichnet sich neben höchster Expertise in ihrem Bereich vor allem auch durch Empathie für die herausfordernde, persönliche Situation aus. Daher möchte sich eine Familie besonders bedanken. 


Einen geliebten Menschen zu verlieren ist für Familienmitglieder und Freunde ein ganz besonders schwerer Schicksalsschlag. Das Palliativteam des Universitätsklinikum Krems unterstützt PatientInnen mit unheilbaren Krankheiten und ist auch Ansprechpartner für die Angehörigen. Das Team ist auf die Linderung von Symptomen und Schmerzen, unter anderem bei Tumorerkrankungen, ausgerichtet und bietet Unterstützung auf psychosozialer Ebene. 


Auch der kürzlich verstorbene Vater einer unserer Stationsleitungen, Frau Helga Marchsteiner, wurde vom Mobilen Palliativteam zu Hause umfangreich betreut. Als Dank für die einfühlsame Versorgung wurde im Rahmen der Beerdigungszeremonie Geld für den Förderverein Palliative Care UK Krems gesammelt. Der großzügige Betrag von € 1.320,- wurde offiziell an die Stationsleitung, Frau Gabriele Pachschwöll, MSc und der organisatorischen Leiterin der Palliativmedizin, OÄ Priv. Doz. Dr. Gudrun Kreye, übergeben. „Mein Vater hat oft von der herzlichen und aufopfernden Betreuung erzählt. Mit dieser Spende möchten wir uns als Familie bei allen MitarbeiterInnen bedanken, die unserem Vater in dieser schwierigen Zeit geholfen haben und ihm bis in die letzten Stunden zur Seite standen.“, so Helga Marchsteiner. 
Der Patient konnte durch diese Unterstützung in seiner letzten Lebensphase zuhause bleiben. 


MEDIENKONTAKT:  Nicole Karall, MA, Universitätsklinikum Krems, Mitterweg 10, 3500 Krems, Tel.: +43 676 858 143 1013, E-Mail: presse@krems.lknoe.at

Fotocredit: Universitätsklinikum Krems

August 2021

Ein neues Gesicht im Palliativteam


Text: Martina Lameraner

Mein Name ist Martina Lameraner. Ich bin 41 Jahre alt und wohne mit meinem Mann Ralph und meiner 19-jährigen Tochter Lara am Mittelpunkt von NÖ.

Ich habe mein Diplom in Gesundheits- und Krankenpflege 1999 im AKH Wien gemacht und meine berufliche Erfahrung zuerst im AKH und dann im UK St. Pölten gesammelt. Nach 17 Jahren auf der Neurochirurgie strebte ich nach einer beruflichen Veränderung und wechselte ins UK Krems.

Seit 1. Januar 2021 bin ich Teil des wunderbaren Teams der Palliativ-Station und darf meine Kenntnisse einbringen und weiter vertiefen. Ich bin sehr dankbar, für das mir entgegengebrachte Vertrauen von Patient*innen, Angehörigen und Kolleginnen!


"Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.“ (Autor unbekannt)


Juli 2021

Vielfalt in Hülle und Fülle“
Ein Kunstprojekt des Landesverbandes Hospiz NÖ


Text: DGKP Angela Wagner


„Es war einmal …“ so beginnen viele Märchen! Dies hier ist jedoch eine wahre Geschichte, nämlich die der Künstlerin Astrid J. Eichin aus der Schweiz, zurzeit wohnhaft in Deutschland. Eine Geschichte, die das Leben schrieb und die zur Grundlage für das „Mantelprojekt“ wurde, das jetzt ein so aussagekräftiges Ende gefunden hat.   

„Wie alles begann …“ Als die Künstlerin den Tod ihres Vaters emotional aufarbeitete, kam ihr die Idee zu einem Projekt. In Anlehnung an das Märchen „Die wilden Schwäne“ von Hans Christian Andersen verarbeitete sie Brennnesseln zu einem luftig-leichten Mantel in der Form eines offenen Hemdes. Der Prozess dieser Transformation war eine besondere Erfahrung für die Künstlerin. Den Grundschnitt des Mantels ließ sie sich patentieren und im Laufe der Jahre entstanden viele weitere Mäntel mit gleicher Grundform, jedoch immer zu anderen Themen und mit unterschiedlichen Materialien.

Frau Eichin hat sich als Schirmherrin im Vorjahr die Zeit genommen, um bei der Startveranstaltung für das Kunstprojekt „Vielfalt in Hülle und Fülle“ die Ehrenamtskoordinator*innen und die Verantwortlichen vom Landesverband in die „Welt des Mantels“ einzuführen.

Danach gingen wir alle voll Freude und sehr motiviert mit den ausgewählten, noch ungestalteten Mänteln nach Hause.

Wir nutzten den Ehrenamtsteamtag am 4. Juli 2020, um mit dem „Kremser Mantel“ zu beginnen. In Gedanken gut vorbereitet, was unser Mantel darstellen soll und welche Inhalte damit transportiert werden sollen, nahm jeder von uns in Hinsicht auf die Gestaltung Materialien verschiedenster Art mit.

Nach der Einstimmung in den Tag wurde mit dem „roten Faden“ als Symbol für die Lebensschnur gestartet. Nach und nach fügte sich eins ins andere … Es war ein wunderbares Miteinander. Ein herrlicher Tag bei Sonnenschein, im Garten einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin, begleitet von gutem Essen und Trinken und gekennzeichnet von fröhlicher Stimmung, Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung im Tun.

So entstand der Mantel namens „Ehrenamtslandschaft“, der unser vielfältiges Team und seine individuellen Aufgaben darstellen soll.

Wir haben auch ein Begleitheft zur Erklärung und Information der Gegebenheiten auf unserem Mantel gestaltet.

Und nun geht der Mantel „auf Tour“. Die Vernissage fand am 22.Juli 2021 im Rahmen des Festaktes 20 Jahre Landesverband Hospiz NÖ auf der Schallaburg statt. Dort konnten die ersten fertigen Kunstwerke bestaunt werden. Durch die Vielfältigkeit und individuellen Gestaltung wird die Einzigartigkeit jedes Teams besonders deutlich. Wir werden den weiteren Weg unseres Mantels beobachten und von den kommenden Abschnitten seiner Reise berichten.

Auch wenn ich im vergangenen Jahr die Aufgabe der Ehrenamtskoordinatorin niedergelegt habe, war die weitere Leitung des Mantelprojekts bis zum Schluss für mich wichtig und etwas ganz Besonderes. Ein wunderschönes Miteinander, spürbar die tiefe Bereitschaft aller einzelnen ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, sich individuell und doch in Teamarbeit zugunsten der uns anvertrauten Menschen, die wir begleiten dürfen, zu verwirklichen. Auf diesem Weg wünsche ich dem Ehrenamtsteam weiterhin ein gutes Miteinander und viel Freude bei seinem so wertvollen Tun.

Viel Erfolg auch den „Mänteln on Tour“, dass sie ihre Betrachter berühren, zum Nachdenken anregen und damit auf vielfältige Weise auf die Themen von Leben und Sterben aufmerksam machen.  


Juli 2020

20 Jahre Landesverband Hospiz NÖ


Text: DGKP Angela Wagner


Am 22. Juli 2021 fand im traumhaften Ambiente der Schallaburg der Festakt zum 20-jährigen Bestehen des Landesverbandes Hospiz NÖ statt.
Der Weg über den Arkadenhof zum Festsaal war flankiert von Fahnen mit Sprüchen über das Leben und das Sterben, die uns zum Schmunzeln und Nachdenken brachten. In den Arkadengänge des Hofes wurden auch die ersten fertigen Objekte des Mantelprojektes zum Thema „Vielfalt in Hülle und Fülle“ präsentiert.

Der Festsaal selbst war rundum mit vielen Fotos von der Entstehung des Landesverbandes bis heute ausgeschmückt, und so mancher der Anwesenden konnte sich hier wiederfinden. Durch den Festakt, der musikalisch großartig von der Band Ladylike umrahmt wurde, führte Alexander Seidl, Geschäftsführer von hcc health care communication.
Bei der Begrüßung der „etwas anderen Art“ wurden alle Festgäste den auf der Bühne stehenden Ehrengästen gruppenweise nach den unterschiedlichsten Bereichen ihres Wirkens im Landesverband vorgestellt.
Das Programm gliederte sich in drei Teile, in denen die Anfänge, die Gegenwart und der Blick in die Zukunft des Landesverbands in den Mittelpunkt gestellt wurden.
Wunderbar erfrischend erzählten die Pionier*innen der „Hospizszene“, wie alles begann, welche Unermüdlichkeit und Überzeugungskraft notwendig war, um Hürden und Unverständnis zu überwinden – immer ihre Vision von guter Hospizarbeit vor Augen!
Die Redner*innen der Gegenwart machten sehr deutlich, wie viel Gutes in welch hoher Qualität in den letzten 20 Jahren entstanden ist und wo wir jetzt stehen.
Eine derjenigen, die den Weg in die Zukunft vorstellten, ist Mitarbeiterin der Palliativstation des UK Krems: Mit der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin Manuela Wasl, MSc, als zweiter Vizepräsidentin der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG) hat die „Hospizszene“ eine sehr kompetente und innovative neue Führungskraft, die sich den vielen offene Fragen und Herausforderungen stellen und diese in Teamarbeit meistern wird. Sie berichtete über die Perspektiven der Zukunft – mit frischen Visionen.
Im Anschluss an den Festakt wurden wir köstlich bewirtet, die Teilnehmer*innen verteilten sich im Burghof sowie in den zahlreichen gewölbten Kellerräumen, wo man vor der sommerlichen Hitze geschützt war.

Beim Verlassen der Schallaburg – es war schon spät und die Sterne standen schon am Himmel – gab’s noch ein Überraschungsabschiedsgeschenk: vom Landesverband selbst gestaltete Steinbilder mit dem Spruch „Mach HEUTE so wunderbar, dass GESTERN neidisch wird!“ und ein Döschen Ringelblumensalbe.

Es war ein wunderschönes, gelungenes Fest und ein Wiedersehen mit der ganzen „Hospizfamilie“. Es gab genügend Raum und Zeit, unter Einhaltung aller Corona-Schutzmaßnahmen zu feiern und endlich auch wieder viele persönlich zu sehen, sich zu unterhalten und auszutauschen.

Weitere Informationen und Bilder finden Sie auch hier: https://www.hospiz-noe.at/veranstaltungen/20-jahre-landesverband-hospiz-noe/


Juli 2021

Ehrenamtsausflug –
Es grünt so grün …


Text: Eva Ehrenleitner-Kamauf


… und die Freude war groß, als wir uns nach der langen Pause endlich wieder zu einem Ehrenamtsausflug treffen durften – diesmal in Tulln an der Donau, wo auf uns die Spezialführung für ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen „Pflanzen als Mittler zwischen Draußen und Drinnen" wartete. Treffpunkt war „die Garten Tulln“, um den Tag bei perfektem Wetter zusammen im Grünen zu verbringen. Auch diesmal begeisterten die Koordinator*innen uns Teilnehmer*innen mit einem besonders interessanten Programm.

Mag.a (FH) Doris Zeillinger, Naturvermittlerin, Kräuterpädagogin, akademische Expertin für Gartentherapie führte uns durch die traumhaften Gärten, inspirierte uns mit ihrem Fachwissen und lud uns sogar ein, frische Lindenblätter zu knabbern.

Bei der Führung entdeckten wir besondere Plätze, wo es nur so blühte und duftete. Wir bekamen Informationen über naturnahes Gärtnern und Tipps und Tricks zur Nützlingsförderung. Im Therapiegarten erfuhren wir, wie die Natur ins Haus geholt und am Krankenbett erfahrbar gemacht werden kann. Auch wenn der Aktionsradius der Betroffenen sehr eingeschränkt ist, kann „Grün am Krankenbett“ eine sehr bereichernde Rolle spielen.

Alle waren begeistert, wie vielfältig unsere heimischen Gärten ganz natürlich gehalten und gepflegt werden können. Wir naschten wie in unserer Kindheit in Nachbars Garten Maulbeeren, Ribisel, Stachelbeeren, Himbeeren und geröstete Brennnesselsamen. Als Mitbringsel kreierten wir ein Teambild mit gesammelten Blüten, Blättern und Federn, das unsere Hospiz-Kultur zum Ausdruck bringen soll. Der krönende Abschluss der Tour war die gemeinsame Herstellung von Naturkosmetik. 

Der Duft des Kräutergartens ließ uns buchstäblich das Wasser im Mund zusammenlaufen. Deshalb ließen wir den wundervollen Sommertag im Restaurant „Die Gärtnerei“ bei regionalen und saisonalen Köstlichkeiten ausklingen. 

Wir bedanken uns bei allen, die diesen wunderschönen Tag ermöglicht haben: beim Vorstand des Fördervereins Palliative Care Krems für die Finanzierung, bei unseren Koordinator*innen für die perfekte Organisation und bei allen, die sich an diesem Tag, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird, Zeit genommen haben.



Ein besonderes Geschenk


Text: Silvia Hogl


Viele Dinge haben sich im letzten Jahr aufgrund der Covid-19-Pandemie verändert. Auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen waren und sind mit Einschränkungen in ihrer Tätigkeit konfrontiert. Dennoch stehen sie mit viel Empathie und Zeit Menschen zur Seite, die diese Zuwendung am meisten brauchen.

Als Dankeschön für ihr Engagement durften wir den Ehrenamtlichen im Namen des Vorstands ein besonderes Geschenk überreichen, mit dem gleich mehreren Menschen eine Freude bereitet werden konnte: Eine Geschenk-Box (gefüllt mit Waldviertler Köstlichkeiten, einem Gutschein und handgearbeiteten MNS-Masken), mit der die Aktion „Ferien ohne Handicap“ unterstützt wurde. Schwerst- und mehrfach behinderten Kindern und jungen Menschen wird im Rahmen dieses Projekts acht Tage lang eine Ferienbetreuung im Waldviertel geboten, die auch den Eltern etwas Erholung ermöglichen soll.


Herzlichen Dank an den Vorstand für dieses wertvolle Geschenk!

Mai 2021

Buchtipp:

„Emma Seelenvogel“ von Edda Kaufmann

Mut, Freundschaft und die Suche nach der Wahrheit


Text: Gabriele Pachschwöll, MSc      

Edda Kaufmann leitet den mobilen Hospizdienst bei der Caritas der Diözese St. Pölten. In ihrem sehr berührenden Buch für junge und erwachsene Menschen geht es um Mut, Freundschaft und die Suche nach der Wahrheit - beziehungsweise der Suche nach sich selbst.

Erzählt wird die Geschichte von Emma, dem kleinen Vogelmädchen, welches hilfsbereit, zart und mit einem Herz voll Unfug und Übermut ist. Aber Emma war irgendwie anders. Emma hatte keine Federn. Klaus Schwertner hat den Buchinhalt in seinem Vorwort sehr schön zum Ausdruck gebracht:

„Wenn wir wie Emma an unseren Träumen festhalten, unseren Herzen folgen und unbeirrt unsere Spuren der Liebe ziehen, können wir Vieles zum Positiven verändern – unser eigenes Leben, aber auch das Leben Anderer. Dieses Buch macht nicht nur Kindern deutlich: Ohne ein Du wird keiner zum Ich“ fasst Klaus Schwertner in seinem Vorwort sehr schön zusammen Renate Maierhofer illustrierte die Geschichte feinfühlig und wunderbar. 

Das Buch gibt es zum Selbstkostenpreis von 19,80€ unter emma.seelenvogel@gmx.at 

Mai 2021

Glaube an Wunder, Liebe und Glück


Text: Radinger Michaela

Das Licht der Welt erblickte ich, Michaela Radinger, im Jahr 1990 in Krems. Meine Kindheit und Lernzeit zum Erwachsenwerden durfte ich in einer ländlichen Ortschaft namens Niedergrünbach verbringen, wo ich für immer verwurzelt sein werde. In der Krankenpflegeschule Zwettl absolvierte ich das Diplom für Gesundheits- und Krankenpflege, das ich sodann im August 2010 in meinen Händen hielt. 

Die Sehnsucht nach den Bergen verschlug mich für ein Jahr nach Hall in Tirol, wo ich auf der Station für Unfallchirurgie wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Allerdings vermisste ich recht bald die wunderschöne Natur des Waldviertels, meine Heimat. Nach einem kurzen Abstecher in die Hauskrankenpflege und ins Pflegeheim, durfte ich mir im UK Krems auf der Zentralambulanz/IAB (Interdisziplinärer Aufnahmebereich) acht Jahre lang Kompetenzen im akuten Bereich aneignen. 

Durch die Entscheidung meiner Familie, einem lieben Angehörigen die letzten Atemzüge im häuslichen Umfeld zu ermöglichen, wurde mir bewusst, wie ich meinen weiteren Lebensweg gestalten will. Daher ist für mich im November 2020 mein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen, indem ich in das herzliche und empathische Team der Palliativstation im UK Krems aufgenommen wurde und seither schwerstkranke Patient*innen und deren Angehörige begleiten darf.

Glaube an Wunder, Liebe und Glück! Schaue nach vorne und niemals zurück! Tu was du willst und stehe dazu, denn dieses Leben lebst nur du! (Unbekannt)


In der Trauer zur Sprache finden
Handlungs- und Ausdrucksmöglichkeiten für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren“


Text: Gabriele Pachschwöll, MSc

Wir freuen uns mit unserer Kollegin DGKP Sarah Heiden, dass sie am 17.3.2021 die Weiterbildung in Palliativpflege absolviert und die Abschlussprüfung bravourös bestanden hat. Für den Abschluss in dem Interdisziplinäreren Basislehrgang „Palliative Care“ ist eine Projektarbeit zu verfassen.

Der Titel der Arbeit von Sarah Heiden lautet: „In der Trauer zur Sprache finden – Handlungs- und Ausdrucksmöglichkeiten für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren“.

Die Projektarbeit beschreibt Möglichkeiten, Kinder und deren Bezugspersonen im Umgang mit Verlust, Abschied, Tod und Trauer professionell zu begleiten. Im ersten Teil wird grundlegendes Wissen bezüglich Kind, Tod und Trauer als Voraussetzung für einen entwicklungsgerechten Umgang mit dem drei- bis sechsjährigen Kind vermittelt. Im letzten Kapitel wird der Blickwinkel auf theoretische Bezüge systemischer Trauerberatungsarbeit sowie familienbezogenes Arbeiten unter Einbindung gut einsetzbarer Materialien, welche das Benennen von Emotionen vorrangig ermöglichen, gerichtet.

Die Teilnehmer*innen waren in diesem Kurs besonders gefordert, weil der Präsenzunterricht oftmals per Online-Unterricht stattfand und sie viele Aufgaben im Homeoffice erledigen mussten. Obwohl die so wertvollen Pausengespräche mit den Kolleginnen und Kollegen nur sehr selten stattfinden konnten, hat es die Gruppe dennoch geschafft, ein positives Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.

Wir wünschen unserer Kollegin alles Gute und freuen uns, dass sie ihre neu erworbene Kompetenz im Alltag bestmöglich zur Anwendung bringt!

April 2021

10.000 Euro mit Verspätung


Krems

Wichtige Arbeit des Palliativ-Fördervereins wurde von Kremser Serviceclubs gewürdigt. Preis des Vorjahres nun übergeben.

April 2021

Neuer OPG Vorstand


Foto: v.l.n.r. ärztlicher Direktor, Prim. Assoc. Prof. Dr. Heinz Jünger, Pflegedirektorin Annette Wachter, MMSc, DGKP Manuela Wasl, MSc, OÄ Priv. Doz. Dr. Gudrun Kreye, Stationsleitung DGKP Gabriele Pachschwöll, MSc, kaufmännischer Direktor Ing. Roman Semler, MBA

 MEDIENKONTAKT

Nicole Karall, MA

Universitätsklinikum Krems

Mitterweg 10, 3500 Krems

Tel.: +43 676 858 143 1013

E-Mail: presse@krems.lknoe.at

Krems – Am 13.4.2021 wurde in der Online-Generalversammlung ein neuer Vorstand der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG) gewählt. DGKP Manuela Wasl, MSc, Pflegeperson des Palliativteams am Universitätsklinikum Krems, ist nun 2. Vizepräsidentin der Gesellschaft.

Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Manuela Wasl, MSc ist bereits seit 2011 Mitglied der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG). Sie war Mitglied der ersten in der OPG gegründeten Palliativpflege-Arbeitsgruppe, wurde dann zur Vertretung der Arbeitsgruppenvorsitzenden ernannt und übernahm letztendlich den Vorsitz der Arbeitsgruppe „Palliativpflege“ im Oktober 2015.

Am 13.4.2021 wurde sie zur 2. Vizepräsidentin der OPG im Zuge der Online-Generalversammlung gewählt. „Es ist wirklich eine große Ehre, als Mitglied des Vorstandes der OPG den pflegerischen Aspekt der Palliativbetreuung einbringen zu können. Seit mehreren Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich für die Gesellschaft, um meinen persönlichen Beitrag für die bestmögliche Begleitung von palliativen PatientInnen sicherzustellen. Die Wertschätzung dieses Engagements wird durch das Vertrauen, welches man in mich als 2. Vizepräsidentin setzt, klar deutlich.“ freut sich DGKP Wasl, MSc.

Als Mitglied des Vorstandes hat DGKP Wasl, MSc nun die Chance, sich mit verschiedenen Gremien auszutauschen. Hier ist die berufliche Erfahrung aus dem Palliativbereich des Universitätsklinikums Krems von Vorteil. Eine Vernetzung auf nationaler und internationaler Ebene ermöglicht zudem auch die schnelle und unkomplizierte Umsetzung neuer Leitlinien der palliativen Betreuung im Universitätsklinikum Krems.

Neben Frau Manuela Wasl, MSc ist eine weitere Kollegin aus dem Universitätsklinikum Krems Mitglied des Vorstandes der OPG. OÄ Priv. Doz Dr. Gudrun Kreye, organisatorische Leiterin der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Krems, leitet die Arbeitsgruppe „Forschung“ der OPG.
Auch in anderen niederösterreichischen Kliniken vertreten KollegInnen die Interessen der Österreichischen Palliativgesellschaft:

OA Dr. Dietmar Weixler, MSc, Leiter des Palliativteams im Landesklinikum Horn wurde zum Präsidenten der Österreichischen Palliativgesellschaft und Mag. Dr. Angelina Falkner, Mitglied des Palliativteams im Landesklinikum Horn, wurde zur Finanzreferentin gewählt. DGKP Manuela Klee, MSc, Leitung des mobilen Caritas Palliativteam im Landesklinikum Neunkirchen leitet ab sofort die Arbeitsgruppe „Pflege“.

Gemeinsam setzen sie sich im interprofessionellen Rahmen für die Behandlung physischer, psychischer, sozialer und spiritueller Probleme, welche die Lebensqualität schwerkranker Menschen und deren Familien verbessert, ein.

„Die starke Vertretung von MitarbeiterInnen des Landes Niederösterreichs im Vorstand der Österreichischen Palliativgesellschaft spricht für wertvolle fachliche Expertise sowie für höchstes Engagement, über den Berufsalltag hinaus“, freut sich LH-Stv. Pernkopf über das Wahlergebnis.

„Mitarbeiterinnen wie DGKP Wasl, MSc sind ein unglaublicher Mehrwert für das Klinikum. Als geschätztes Mitglied des Palliativteams und Leiterin der Aromapflege ist sie ebenfalls noch Koordinatorin des Ehrenamtteams und nun auch Mitglied des Vorstandes der OPG. Die gesamte Klinikleitung freut sich, dass diese herausragenden Leistungen auch über die Klinikumsgrenzen hinaus anerkannt und gefördert werden.“ erklärt Pflegedirektorin Annette Wachter, MMSc. Für die Unterstützung und den Rückhalt seitens der Klinikleitung und ihrer KollegInnen ist DGKP Wasl, MSc besonders dankbar, denn nur so ist das Engagement in der OPG überhaupt möglich.

Oktober 2020

Ehrenamtsausflug 2020


Text: Andrea Dietz (Ehrenamtliche)
Fotos: Silvia Hogl


Am 29.10.2020 machte sich ein Teil des Ehrenamtsteams auf einen von Helma Strizik, unserer bewährten Fremdenführerin, geführten Spaziergang durch die Altstadt. 


Vom Treffpunkt an der Wienerbrücke führte unser Weg führte von der Unteren Landstraße die Wegscheid hinauf, weiter in die Burggasse vorbei am Pulverturm zum Hohen Markt und in die Piaristenkirche (auch Frauenbergkirche). Anschließend ging es treppab zum Pfarrplatz und in die Pfarrkirche, auch "Dom der Wachau" genannt. Bei allen Stationen brachte uns Helma Wissenswertes und Interessantes in gewohnt unterhaltsamer Weise näher. 

Anschließend begaben wir uns zum Friedhof Krems, wo wir am „Tag der offenen Tür der Bestattung“ teilnahmen. Ingrid Walzer, die Leiterin der Bestattung Krems, erzählte zu den Themen Bestattung, Trauer, Abschied und digitale Nachlassverwaltung, über die Friedhöfe Krems, Stein und den Waldfriedhof in Egelsee und beantwortete auch all unsere Fragen.

Zum Abschluss bekamen wir alle noch ein Sackerl, gefüllt mit Infomaterial und einer Grabkerze.

Zurück an unserem Ausgangspunkt der Wiener Brücke klang dieser Ausflug im Gasthof Klinglhuber mit räumlichem Abstand, aber dennoch in einer netten Runde bei Speis und Trank aus.

Wir möchten uns herzlich bei allen bedanken, die diesen Ausflug ermöglicht haben:

beim Vorstand des Fördervereins Palliative Care für die Finanzierung, und bei unseren Ehrenamtskoordinatorinnen für die bewährt gute Organisation und bei allen, die zu diesem Tag ihr Scherflein beigetragen haben.

 

September 2020

Wechsel im Koordinatorenteam 


Text: Gabriele Pachschwöll, MSc

Der Vorstand, unter Obfrau Inge Rinke, hat am 17.9.2020 Angela Wagner, Silvia Hogl und Manuela Wasl zur Vorstandssitzung eingeladen, um Dank und Anerkennung auszusprechen.

Angela Wagner, die seit 1.7.2018 Koordinatorin des ehrenamtlichen Stationsteams war, hat aus privaten Gründen mit 30.6.2020 ihre Funktion zur Verfügung gestellt. Angela kann auf eine gelungene und erfüllte Zeit mit bewegenden sowie herausfordernden Momenten zurückblicken. Weil sie das begonnene „Mantelprojekt“ zutiefst erfüllt und beflügelt, wird sie dieses mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern noch zu Ende führen. Unsere Angela bleibt dem Ehrenamtsteam dankenswerterweise im Projekt „CUT – Kinder und Trauer“ sowie bei „Hospiz macht Schule“ erhalten.

Silvia Hogl, die seit vielen Jahren unserem Ehrenamtsteam angehört, ist seit 1.7.2020 neue Ehrenamtskoordinatorin. Mit ihr konnte eine sehr versierte und kompetente Leiterin gewonnen werden, die bereits mit voller Power anstehende Fragen in Angriff nimmt. Silvia wird jene ehrenamtlichen Mitarbeiter begleiten, die im extramuralen Bereich (= Betreuung außerhalb des Krankenhauses) tätig sind.

Manuela Wasl, Ehrenamtskoordinatorin der ersten Stunde, hat bisher das extramurale Ehrenamtsteam geleitet und betreut nun das ehrenamtliche Stationsteam. Manuela leitet höchst professionell die Geschicke des Ehrenamtsteams und setzt sich permanent für eine professionelle Weiterentwicklung ein.

Allen drei Damen wurde mit einem Blumenstrauß bzw. Blumenstock für ihre äußerst wertvolle Tätigkeit seitens des Vorstandes gedankt.

Juli 2020

Neu im Ehrenamt-Koordinatorinnen-Team


Text: Silvia Hogl

Ich bin Silvia Hogl, und 1977 geboren. Mein Lebensmittelpunkt ist im Straßertal, wo ich mit meinem Mann, meiner Tochter und unseren Tieren lebe. 

Kommunikation ist der rote Faden, der sich durch mein Leben zieht. Im Jahr 2000 begann ich in meinem Quellberuf als Werbegrafikerin zu arbeiten. Seit 2014 bin ich auch als Psychotherapeutin in freier Praxis tätig. Einer meiner Arbeitsschwerpunkte ist die Unterstützung von Menschen mit unheilbaren Krankheiten und deren Angehörigen. 2011 begann ich als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Fördervereins Palliative Care, und begleite seither Patient*innen im mobilen Bereich (Hausbesuche, Begleitung zu Terminen, etc.).

Respektvolle Begegnung und wertschätzender Umgang sind mir im Kontakt mit Patient*innen und deren Angehörigen sehr wichtig. Die Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Betroffenen, die Vermittlung von wichtigen Themen der Hospizbewegung in der Öffentlichkeit, und eine gute Vernetzung, gehören zu meinen „Herzensthemen“. 

Mit Juli 2020 durfte ich die Koordination des mobilen Ehrenamtlichen Teams übernehmen. Ich freue mich über diese neue Aufgabe in einem mir vertrauten und von mir sehr geschätzten Team!


Juni 2020

Eine nette Geste


Text: Tamara Auer

 

Mit dieser wunderschönen Torte und einem Korb voll Geschenken kamen uns die Töchter eines Patienten besuchen. Es war ihnen ein Anliegen noch einmal zurück zu kommen und uns Danke zu sagen für die gemeinsame Zeit bei uns auf der Station. 

Für uns ist es eine große Anerkennung wenn unser Tun Menschen zu so einer Geste bewegt. Wir bedanken uns herzlichst für das Geschenk.

Juni 2020 

Ein kleines "Danke" 


Text: Tamara Auer

 

Die Corona Zeit war für uns alle eine besondere Herausforderung. Nicht immer war es leicht all diese Angst, Einsamkeit und Unmut mitzutragen. Das Palliativteam hat dies jedoch mit Bravour gemeistert und aus diesem Grund, hat sich der Vorstand des Fördervereins eine kleine Aufmerksamkeit einfallen lassen. Einfach einmal danke sagen war die Devise.

Liebes Team,

wir möchten heute einmal DANKE sagen. Wir danken euch für euer Engagement und euer Durchhaltevermögen in den letzten Wochen. Ihr habt es trotz Krise geschafft den euch anvertrauten Menschen und deren Angehörigen eine Stütze zu sein und ihnen Kraft für den letzten Weg zu geben. Wie wir immer wieder durch die vielen Spenden und positiven Rückmeldungen sehen, leistet ihr Tag für Tag Unglaubliches und das mit einer Hingabe und Liebe, die sehr berührend ist. 

Wir möchten euch deshalb jetzt einmal etwas zurückgeben und hoffen euch mit einem kleinen Geschenk eine Freude machen zu können. Genießt ein paar entspannte Momente und schaut gut auf euch. 

Mit diesen Worten bedankt sich der Vorstand des Fördervereins vielmals für die tolle Arbeit die alle Beteiligten auf dieser Station leisten.

Pressemitteilung, 28.April 2020

ESMO-Zertifikat verlängert: die Palliativeinheit des UK Krems wurde erneut für die exzellente Zusammenarbeit zwischen Palliativmedizin und Onkologie ausgezeichnet

Text: Katharina Linsbauer, MA


KREMS – Bereits zum dritten Mal erhielt die Palliativeinheit des Universitätsklinikums Krems die Auszeichnung der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie. Der Palliativbereich des Universitätsklinikums Krems gehört somit zu insgesamt fünf Zentren in Österreich, die dieses Zertifikat erhielten. Die Europäische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (European Society for Medical Oncology = ESMO) bietet seit 2004 ein motivierendes Programm an, welches onkologischen Zentren, die Palliativmedizin integrieren, ermöglicht, sich für das Prädikat „ESMO designated center of integrated oncology and palliative care“ zu bewerben. Zentren, die dieses Prädikat tragen, müssen insgesamt 13 Kriterien erfüllen, die gewährleisten, dass palliative Betreuung routinemäßig in die Behandlung onkologischer Patienten eingebunden ist. Es bedarf einer intensiven Zusammenarbeit und Vernetzung von Medizin, Pflege, Palliativversorgung, Psychologie, Seelsorge, Sozialdienst und dem extramuralen Bereich. Ebenso muss eine Notfallversorgung vor Ort sein, ambulante, tagesklinische und stationäre Angebote sind ebenso Voraussetzung, wie hohe Standards in der medizinischen Therapie und regelmäßige Lehre und Forschung im Bereich der Supportivtherapie. All diese Kriterien erfüllt die Palliativeinheit des Universitätsklinikums Krems, weshalb diese qualitativ hochwertige Arbeit nun erneut bestätigt wurde. „Die umfassende und nachweislich integrierte Versorgung, gepaart mit einer gelebten Menschlichkeit und einer hohen Fachkompetenz machen unsere Palliativeinheit aus. Umso mehr freut es mich, wenn diese herausragende Leistung auch von internationaler Stelle anerkannt wird“ freut sich Pflegedirektorin Annette Wachter, MMSc über die Auszeichnung. 

Die Übergabe der Auszeichnung erfolgte diesmal aufgrund der aktuellen Situation per Email und konnte nicht persönlich entgegengenommen werden, was die Freude aber nicht schmälert. „Durch die Zertifizierung gelingt uns eine weltweite Vernetzung mit ähnlichen Zentren, auch die Teilnahme an Studien und Projekten wird dadurch gefördert. Die enge Zusammenarbeit zwischen Onkologie und Palliativmedizin bringt für Patientinnen und Patienten einen in Studien klar ersichtlichen Überlebensvorteil“ schildert die organisatorische Leiterin der Palliativstation, OÄ Priv.D oz. Dr. Gudrun Kreye Gudrun, stolz. Auch in Zukunft wird die Palliativeinheit des UK Krems bemüht sein, die hohen Standards, die zu Aufrechterhaltung dieser Auszeichnung notwendig sind, zu erhalten und kontinuierlich zu verbessern, um sich in drei Jahren neuerlich um diese Auszeichnung bemühen zu können. 

März 2020

Jahresbericht 


Bericht: Gabriele Pachschwöll, MSc stv. Obfrau


Das Jahr 2019 stand ganz im Zeichen des 9. Internationalen Forschungstreffens der „Palliative Care Research Collaborative“ (EPCRC), welches vom 23.−25.10.2019 in Krems stattfand und hauptsächlich von Priv. Doz. OÄ Dr. Gudrun Kreye mit Unterstützung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des Palliativteams organisiert wurde. 130 Teilnehmer aus dem In- und Ausland wurde ein hochkarätiges Programm bei wunderschönem Wetter geboten. 

Aber auch sonst hat sich 2019 in unserem Palliativteam bzw. dem Förderverein einiges getan: Anfang Jänner ist unser Förderverein Mitglied der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG) geworden, deren Vorstand aktuell Priv. Doz. OÄ Dr. Kreye (Leitung wissenschaftlicher Beirat) und DGKP Manuela Wasl, MSc (Leitung Pflegegruppe) angehören. Dr. Maria Magdalena Klausner ist zur Freude aller Mitarbeiter am 1.2.2019 mit 21 Wochenstunden aus der Karenz zurückgekehrt und bereichert mit ihrem sonnigen und offenen Wesen sowohl das Team als auch Patienten und Angehörige. Vom 1. bis zum 28.2. hat Dr. Jakob Nimpf unser Ärztinnenteam punktuell verstärkt, aber auch Erfahrung in Palliativmedizin sammeln können. 

Anfang März konnte ein pakistanischer Onkologe, der ein ESMO-Stipendium für den 4-wöchigen Besuch eines ESMO-Designated Centers erhalten hat, für 4 Wochen die Arbeitsweise des Palliativteams kennenlernen. Priv. Doz. OÄ Dr. Gudrun Kreye wiederum hat von April bis Ende Juni 2019 Erfahrung an der Abteilung Innere Medizin 1 (Hämato-Onkologie und Aplasiestation) des Universitätsklinikums St. Pölten sammeln können. Während dieser Zeit stand Dr. Melanie Nimpf im Rahmen ihrer Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin unseren Palliativärztinnen mit großem Engagement zur Seite. Zum allerersten Mal durften wir für 3 Monate eine KPJ-Studentin der Karl-Landsteiner-Privatuniversität bei uns begrüßen. Magdalena Heim lernte in dieser Zeit die Aspekte des 3-Säulenmodells kennen. Von 30.9.−17.11.2019 und vom 25.11.−19.1.2020 hat sie das Ärztinnenteam mit sehr großem Elan unterstützt. Traditionellerweise wurden wir am 3.5. zum Abschlussessen der Fa. Amiblu/Etertec nach einem erfolgten Benefizturnier in den Golfclub Lengenfeld zur Spendenübergabe geladen. 

Um Palliative Care im Alltag gut umsetzen zu können, brauchen wir als betreuendes Team immer wieder Stunden des Innehaltens und der Reflexion. Erforderliche Prozesse und Supervisionen werden nach mehrjähriger Pause erneut von Mag.a Gabriele Lederer sehr professionell und erfolgreich begleitet und gecoacht. Da die Herausforderungen für unsere Ehrenamtskoordinatorinnen Angela Wagner und Manuela Wasl, MSc stetig steigen, wurden ihnen Mitte des Jahres zwei neue Handys zur Verfügung gestellt. Wir freuen uns, dass DGKP Verena Chudik seit 2.9.2019 unser Palliativteam mit ihrem besonnenen und fröhlichen Charakter bereichert. Ab 23.9. begleitete die Musiktherapeutin Saskia Brauneis, BSc im Rahmen eines freiwilligen Praktikums unsere Patienten drei Monate lang sehr einfühlsam und kompetent. Eine echte Bereicherung für alle betreuten Personen. 

Vom 15.−16.11.2019 fand im Seminarhotel Altlengbachhof unsere Teamklausur statt, bei der unter der Leitung von Mag.a Gabriele Lederer viele Fachthemen interdisziplinär bearbeitet und Zukunftspläne geschmiedet wurden. Am Abend wurde der Teamgeist durch gemeinsames Feiern maximal gestärkt. Am 21.11. fand in der St. Paulkirche die 17. Gedenkfeier für die Angehörigen jener Patienten statt, welche von uns betreut wurden und im letzten Jahr verstorben sind. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an das Organisations-, Haupt- und Ehrenamtsteam, Herrn Doz. Franz Schmatz, die Musikerinnen, die Pfarre St. Paul, das UK Krems und nicht zuletzt die Angehörigen, über deren rege Teilnahme wir uns jedes Jahr aufs Neue freuen. 

Palliative Betreuung ist ohne ehrenamtliche Mitarbeiter undenkbar. In Krems sind wir in der glücklichen Lage, von einem eigenen Ehrenamtsteam und zusätzlich durch das Mobile Caritas Hospizteam sehr professionell unterstützt zu werden. Durch deren Dienst sind nicht nur die Patienten und deren Angehörige gut betreut, sondern sie stehen auch den Mitarbeiterinnen des Palliativteams maximal zur Seite. Unsere Kollegin, DGKP Elisabeth Herbst, hat im Jahr 2019 den interdisziplinären Basiskurs Palliative Care in St. Pölten besucht und mit Erfolg abgeschlossen. Ihre Projektarbeit, die sie mit mehreren Kurskolleginnen verfasst hat, trägt den Titel „Ich möchte dich begleiten“. Der Folder, der dazu passend kreiert wurde, beschäftigt sich mit Themen rund um das Sterben und fand nicht nur in unserem Haus großen Anklang, sondern soll auch in anderen Landeskliniken Niederösterreichs zur Verfügung gestellt werden. Herzlichen Glückwunsch! 

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass der Förderverein 2019 sein 15−jähriges Bestehen begangen hat und auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken kann. So werden u.a. seit vielen Jahren von Veronika Wartmann „Tanz kreativ & meditativ“ und von Elke Kohl samt Team die Kindertrauergruppe „CUT“ angeboten. Beide Gruppen werden mit hoher Professionalität und Liebe zu den Menschen geleitet. Unsere Kollegin, DGKP Tamara Auer, hat von Heinz Peter Posselt die Homepage übernommen und diese mit Unterstützung der Firma WVNET auf komplett neue Beine gestellt. Unser Dank gilt hier Heinz Peter Posselt für die jahrelange Betreuung der Homepage und Tamara Auer für das großartige Engagement, etwas Neues zu wagen. Tamara Auer hat aber nicht nur die Homepage, sondern ab Herbst auch die Funktion der Chefredakteurin unseres Newsletters von Christine Galler übernommen. Als Dank für die hervorragende Leistung hat Christine eine Ehrenurkunde vom Vorstand erhalten. Tamara wünschen wir viel Freude und Unterstützung seitens der Kolleginnen. Hierbei auch ein herzliches Dankeschön an Silvia Hogl, die den Newsletter seit Jahren in ein passendes Layout bringt. 

Der Vorstand hat 2019 vier Vorstandssitzungen abgehalten und eine Mitgliederversammlung einberufen. Hierbei sei erwähnt, dass alle Vorstandsmitglieder ehrenamtlich tätig sind und die Spenden statutenkonform verwendet werden. Die Vorstandsmitglieder und das gesamte Palliativteam sagen allen Spendern sowie ordentlichen und fördernden Mitgliedern herzlichen Dank für ihre Großzügigkeit, denn nur durch sie ist es möglich, alle genannten Projekte des Vereins, die Palliativstation, den Palliativkonsiliardienst bzw. das Mobile Palliativteam samt allen Mitarbeiterinnen bestmöglich zu unterstützen. Ein weiterer Dank gilt jenen Menschen, die den Palliativgedanken täglich neu umsetzen und so zu mehr Mitmenschlichkeit beitragen. Und last but not least sei der Klinikleitung des UK Krems für die Möglichkeit der Raumnutzung und den wohlwollenden Umgang mit dem Förderverein gedankt. 

„Der palliative Ansatz ist die Antwort auf die moderne Medizin. Wir müssen den Schwerpunkt auf das Sinnvolle und nicht nur auf das Machbare legen.“ Prof. Dr. med. G.D. Borasio






Sponsoren-Logos