Am 31. Mai 2025, dem Vortag des österreichischen Kinderhospiz- und Palliativtags, wurde in der Fußgängerzone in Krems ein buntes und bewegendes Programm geboten. Der Förderverein Palliative Care UK Krems organisierte gemeinsam mit den KI-JU-PALL-Teams Tulln und Melk sowie HoKi NÖ eine Mitmachveranstaltung, die Kindern, Jugendlichen und ihren Familien gewidmet war, deren Leben durch schwere oder lebensverkürzende Erkrankungen geprägt ist.
Besonders eindrucksvoll war die Show mit den Riesenseifenblasen, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen zum Staunen brachte. Die schillernden Seifenblasen standen sinnbildlich für das fragile, aber wunderschöne Leben betroffener Kinder. Ergänzt wurde das Programm durch Kinderschminken, Info- und Beratungsstände – eine gelungene Mischung aus Leichtigkeit und Information.
Der Tag setzte ein klares Zeichen: Kinder mit schweren Erkrankungen gehören nicht an den Rand der Gesellschaft, sondern mitten hinein. Mit solchen Aktionen wird ein Bewusstsein für ihre Lebenswelt geschaffen – eine Welt, die neben Schmerz und Herausforderungen auch voller Farben, Liebe und Lebensfreude ist.
Im Jahr 2023 wurde an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Zwettl erstmals die Weiterbildung zur Praxisanleitung angeboten – ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung in der praktischen Ausbildung von Pflegekräften.
Ich freue mich, dass ich diese Weiterbildung im Juni 2024 erfolgreich abschließen konnte. Die Ausbildung gliederte sich in zehn kompakte Module, die jeweils über zwei bis drei Tage stattfanden. Die Inhalte waren vielseitig und reichten von rechtlichen Grundlagen über theoretisch-didaktische Kenntnisse bis hin zur praktischen Umsetzung im Pflegealltag. Den Abschluss bildeten eine schriftliche Arbeit sowie die Präsentation vor der Prüfungskommission der Schule. Als Thema hatte ich „Assistenz bei der Aszitespunktion” gewählt.
Mit dem Abschluss dieser Weiterbildung freue ich mich darauf, künftig Auszubildende auf ihrem Weg in den Pflegeberuf noch gezielter begleiten und fördern zu können.
Daniela Klaffel
Mein Name ist Stefanie Hagmann, ich bin 32 Jahre alt und wohne am Rande eines kleinen Ortes, Nahe an Weingärten und Laubwäldern. Nachdem ich im September 2013 in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule St. Pölten diplomiert hatte, konnte ich berufliche Erfahrungen und Kenntnisse in unterschiedlichen Abteilungen am UK Krems sammeln. Seit November vergangenen Jahres werden diese durch meine Arbeit auf der Palliativstation erweitert. Es war mein Wunsch, hier zu arbeiten, da mich der respekt- und würdevolle Umgang mit den Patient:innen bei hoher fachlicher Kompetenz und Qualität tief beindruckt hat und mich täglich in meiner Arbeit inspiriert. Jedoch auch die Gespräche mit Patient:innen und Angehörigen über Lebenserfahrungen und den daraus resultierenden Weisheiten sind oft von unglaublicher Tiefe und Aufrichtigkeit. Darum finde ich die Zusammenarbeit mit den Patient:innen und ihren Angehörigen als sehr bereichernd. Seit drei Jahren darf ich meine kleine Tochter ins Leben hineinbegleiten, wodurch ich den Kontrast, aber auch die Ähnlichkeiten zwischen dem Lebensanfang und dem Lebensende erfahren kann. In solch sensiblen Lebensphasen kommt unseren Werten eine besondere Bedeutung zu. Ein anderes Tempo wird angeschlagen und jeder Tag mit seinen vielen Gesichtern intensiver erlebt. Menschen auf ihren Lebensweg zu begleiten, sie in ihrer Individualität und Kostbarkeit wahrnehmen und kennenlernen zu dürfen, das ist es, worauf ich mich am Weg zur Arbeit freue.
Menschen mit lebenslimitierenden Erkrankungen leiden insbesondere am Lebensende unter starken Symptomen wie Schmerzen, Atemnot, Angst, Übelkeit, diversen Hautproblemen etc. Diese Symptome beeinträchtigen die Lebensqualität der betroffenen Personen und stellen auch An- und Zugehörige vor große Herausforderungen.
Gerade bei Menschen mit lebenslimitierenden sowie chronisch-progrienten Krankheitsbildern steht die Verbesserung der Lebensqualität sowie die Schmerzlinderung im Vordergrund. Der professionelle Einsatz von ausgewählten Hydrolaten im Setting der Palliative Care kann bei den betroffenen Menschen sowie deren Bezugspersonen und Angehörigen eine Steigerung des Wohlbefindens in der Situation darstellen. Ziel unserer Projektarbeit, die im Rahmen des interprofessionellen Basislehrgangs „Palliative Care 2025“ entstanden ist, war es, ausgewählte Hydrolate und deren Pflanzenstammbaum vorzustellen sowie deren Anwendung und Wirkung für den gezielten Einsatz in der palliativen pflegerischen Betreuung zu beschreiben.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass An- und Zugehörige von Menschen mit lebenslimitierenden Erkrankungen in der letzten Lebensphase sich hilflos und ohnmächtig fühlen. Nahestehende Bezugspersonen möchten ihren engsten Familienmitgliedern „Gutes tun“, möchten dem Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit nachkommen und für ihren liebgewonnenen Menschen „da sein“. Es war uns daher ein besonderes Anliegen, die Hydrolate in ihrem Wirkungsspektrum näher zu erläutern und den betroffenen Menschen sowie deren An- und Zugehörigen als sanftes Instrument zur Begleitung ihrer Liebsten am nahen Lebensende zu erläutern. Hydrolate wirken sich positiv auf den Körper, aber auch auf die Psyche aus. Der Einsatz von Hydrolaten kann das Wohlbefinden der Betroffenen steigern und Angehörigen das Gefühl geben, Gutes zu tun. Hydrolate sind im Gegensatz zu ätherischen Ölen eher unbekannt, obwohl sie den ätherischen Ölen in nichts nachstehen. Hydrolate können in den letzten Phasen des Lebens symptomlindernd und vor allem Wohlbehagen und eine schützende sichere vertraute Atmosphäre schaffen.
Kathrin Eilenberger, DGKP Tanja Hahn, DGKP Andrea Weigl, DGKP
Erklärung:
Hydrolate, auch bekannt als Pflanzenwässer, Aquarome oder aromatische Hydrosole, entstehen als Nebenprodukt der Wasser- oder Wasserdampfdestillation von Duft- und Heilpflanzen. Bei diesem Verfahren werden flüchtige und wasserlösliche Moleküle aus dem Pflanzenmaterial durch Wasserdampf gelöst und im Destillationswasser angereichert. Diese Mischung kondensiert anschließend gemeinsam mit den ätherischen Ölen und wird aufgefangen.
Ich heiße Barbara Nebl, bin 44 Jahre alt und lebe mit meinem langjährigen Lebensgefährten in St. Andrä-Wördern in der Nähe von Tulln. Nach meinem erfolgreich abgeschlossenen FH-Studium „Finanz-, Rechnungs- und Steuerwesen“ in Wien arbeitete ich zunächst einige Jahre als Bankangestellte und Berufsanwärterin in einer Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei, bevor ich Zahlen, Tabellen und Bilanzen hinter mir ließ und die Ausbildung zur psychiatrischen Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin in Maria Gugging und Tulln absolvierte.
Der Bereich Palliative Care weckte schon sehr früh mein Interesse. Spätestens nach zwei Praktika auf der Palliativstation in Krems stand für mich fest, dass ich in diesem Bereich tätig sein möchte. So kam es, dass ich ab September 2008 im Hospiz im Pflege- und Betreuungszentrum Rosenheim in Tulln zu arbeiten begann und dort 16 wunderschöne und für mich bereichernde, wertvolle Jahre erlebte.
Es war mir wichtig, fachlich „immer am Ball“ zu bleiben und mein Wissen im Bereich der Palliative Care stetig zu erweitern, weswegen ich 2018 an der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg mein Masterstudium abschloss. Ich war einige Jahre als Obfrau-Stellvertreterin im Verein Hospiz und Palliative Care Tulln aktiv und liebte meine Tätigkeit im Hospiz. Der Wechsel von Tulln nach Krems, von Pflegeheim zu Krankenhaus, von Hospiz zu Palliativstation, war für mich ein weiterer wichtiger Schritt in meiner beruflichen Laufbahn, denn nach 16 Jahren wollte ich meine „Komfortzone“ verlassen und andere, für mich neue Aspekte im Bereich Palliative Care kennenlernen. Meine „Herzensangelegenheit“ sind Klangschalen und deren wunderbare Möglichkeiten der Anwendung in der Palliative Care. Ich werde demnächst die Ausbildung zur Klangmassagepraktikerin abschließen und hoffe, diese Kenntnisse dann auch im stationären Bereich einsetzen zu können, um Patient:innen Momente angenehmer, tiefer Entspannung schenken zu können.
An meiner Arbeit und an der Palliative Care gefällt mir am meisten, dass die Menschen in ihrer Individualität mit allen ihren Besonderheiten und der jeweils eigenen Persönlichkeit im Mittelpunkt stehen, und das in einer ganz besonderen Lebensphase, an die wir nicht gerne denken, die aber in jedem Leben eintreten wird. Ich schätze mich glücklich, Teil des wunderbaren Teams der Palliativstation zu sein und freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Kolleg:innen aus den verschiedensten Professionen. Ich freue mich darauf, mein Wissen, meine Erfahrung und meine Stärken einzubringen, und noch viel mehr auf all die Erfahrungen, die ich noch machen, und die Dinge, die ich noch lernen werde. Es ist schön, hier in Krems zu sein.
National Acupuncture Detoxification Association
Durch meine erfolgreich absolvierte Ausbildung beim Verein NADA (National Acupuncture Detoxification Association) Austria dürfen wir den Patient:innen auf der Palliativstation eine neue komplementäre Therapiemöglichkeit anbieten. Die NADA Ohrakupunktur wird von ausgebildeten diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger:innen durchgeführt und hat eine allgemeine Stärkung zum Ziel. Sie kann begleitend zu einer bereits bestehenden medikamentösen Therapie angewendet werden. Punktiert werden immer fünf vordefinierte Stellen im Ohr. Somit kann beispielsweise die Funktion der Ausscheidungsorgane (Leber und Niere) unserer Patient:innen unterstützt werden. Durch die Punktion des Nervus Vagus kann ein allgemein entspannter Zustand erreicht werden und können vegetativ bedingte Symptome wie Nervosität und übermäßiges Schwitzen oder auch Schlaflosigkeit minimiert werden. Der Herz-Lungen-Punkt bringt die Atmung und den Puls in Einklang, der Shen Men-Punkt öffnet den Geist und unterbricht andauerndes Gedankenkreisen. Wir sind stolz darauf, unser komplementäres Angebot zum Wohle der Patient:innen stetig zu erweitern.
Palliative Care bedeutet, den Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachte, ihn dort abzuholen, wo er steht, und gemeinsam mit seinen An- und Zugehörigen den Weg des letzten Lebensabschnittes zu gehen. In dem Bereich Palliative Care zu arbeiten bedeutet gemäß den Erfahrungen, sich in seinen Möglichkeiten regelmäßig weiterzubilden. Zudem gilt es, alle bekannten Methoden anzuwenden, die bei den Patient:innen das Wohlbefinden fördern und/oder eine Erleichterung der Symptomlast bewirken können. Diese Anwendungen erfolgen immer individuell und auf das jeweilige Bedürfnis der betroffenen Person abgestimmt.
Im Rahmen des „Interprofessionellen Palliativ-Basislehrganges“, den ich im März 2024 erfolgreich absolviert habe, habe ich mich eingehend mit der Thematik „Wickel, Auflagen und Kompressen bei Atemnot und Schmerz in der letzten Lebensphase“ auseinandergesetzt.
Wickel, Kompressen und Auflagen, mit oder ohne Zusätze, sind eine hervorragende Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung von Schmerz und Atemnot. Durch die Einfachheit der Anwendung und die überwiegend niederschwellige Verfügbarkeit der benötigten Materialen sind sie zudem auch besonders gut für die Pflege zu Hause durch An- und Zugehörige geeignet, die nach Unterweisung dieser Methodik das wertvolle Gefühl „Ich kann etwas Gutes tun“ erfahren. Wickel, Auflagen und Kompressen können sich nicht nur positiv auf die Symptomlast auswirken, sie schaffen auch eine stärkende Verbindung zum Betreuenden.
In der Projektarbeit wurden Symptome beschrieben, Begrifflichkeiten erklärt und symptombezogene Anwendungsmöglichkeiten angeführt mit dem Ziel, ein fundiertes Wissen über die Thematik zu erlangen und weitergeben zu können. Ein Informationsfolder, in dem die Anwendung von Wickel, Auflagen und Kompressen in Kurzfassung beschrieben und etwaige Kontraindikationen angeführt sind, wurde zusätzlich erstellt.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mich mit diesem Thema zu beschäftigen und auch persönlich neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Text: DGKP Verena Chudik
Ich heiße Kerstin Fritz und bin seit November 2024 als DGKP Mitglied des stationären Palliativteams am Universitätsklinikum (UK) Krems.
Meinen Abschluss als DGKP machte ich 2010 in Krems. Schon in der Ausbildung fesselte mich das Thema Palliative Care. Daher entschied ich mich, im Rahmen meiner Ausbildung das Praktikum auf der Palliativstation im UK Krems zu absolvieren. Ich konnte mir danach gut vorstellen, hier eines Tages zu arbeiten, allerdings wollte ich vorher noch Erfahrung sammeln.
Frisch diplomiert ging es erst einmal ein paar Monate ins Evangelische Krankenhaus Wien, wo ich im Bereich Allgemeine Chirurgie mit Schwerpunkt Plastische Chirurgie tätig war. Dann wurde auf meiner Wunschstation, der Gynäkologie (3C) im UK Krems, eine Stelle frei. Dort bin ich dann „groß“ geworden. Die Station hat sich im Laufe der Zeit zu einer Tagesklinik für verschiedene Fachbereiche entwickelt. Diese Vielfältigkeit habe ich immer sehr geschätzt und konnte mein Wissen dort sehr breit ausbauen.
Im Jahr 2020 kam mein Sohn Paul zur Welt. Da bei meiner Rückkehr aus der Elternzeit auf meiner „Heimatstation“ keine Stelle frei war, fing ich auf der Station 3B Orthopädie/Traumatologie an. Auch hier durfte ich noch viel Neues lernen. Dann kündigte sich meine Tochter Luisa an und ich ging erneut in Elternzeit. Bei dem Gedanken an meinen beruflichen Wiedereinstieg ging mir immer wieder dasselbe durch den Kopf: Eine Veränderung muss her!
In dieser Situation stieß ich auf die Stellenausschreibung der Palliativstation des UK Krems. Im ersten Moment war ich euphorisch, im nächsten Moment überkam mich die Unsicherheit: Schaffe ich das? Bin ich schon dafür bereit? Ich entschied mich für einen Orientierungstag. Diesen Tag werde ich nie vergessen! Die Ausstrahlung meiner Kolleg:innen, die Pflegequalität, die Fachkompetenz, der Umgang mit Patient:innen und Angehörigen, die Fürsorge und der Umgang innerhalb des Teams … Ich war überwältigt. Hier darf der Mensch noch Mensch sein mit all seinen Sorgen, Ängsten und natürlich auch Freuden. Nach einigen Tagen Bedenkzeit entschloss ich mich, hier anzufangen. Ich bin sehr dankbar, jetzt Teil dieses tollen Teams sein zu dürfen, und ja: Es erfüllt mich auch mit Stolz.
Ausgleich zu meiner Tätigkeit finde ich bei meiner Familie und meinem Hund. Gemeinsam sind wir viel in der Natur unterwegs. Meine Kinder schaffen es, mich nach dem Dienst sofort wieder ins Hier und Jetzt zu bringen. In diesem Sinne möchte ich mit einem Zitat schließen:
„Die Kinder kennen weder Vergangenheit noch Zukunft, und – was uns Erwachsenen kaum passieren kann – sie genießen die Gegenwart.“
(Jean de La Bruyere)
Wenn keine Heilung mehr möglich ist, beginnt für Betroffene eine besonders schwierige Phase. Im Podcast aus dem Universitätsklinikum St.Pölten zum Thema „Lebensqualität am Ende des Lebens“ sprechen DGKP Gabriele Pachschwöll, MSc, Stationsleiterin des Palliativteams am UK Krems, und DPGKP Magdalena Kovacs, Leiterin des Wohnbereichs Hospiz im Pflege- und Betreuungszentrum (PBZ) St. Pölten, darüber, was Palliative Care beinhaltet und wie alle daran Beteiligten zusammenwirken, so viel Lebensqualität wie möglich zu erhalten.
Wie sehr das Thema die Menschen umtreibt, zeigt sich daran, dass es in den ersten Tagen seit der Veröffentlichung schon über 500 Zugriffe auf den Podcast gegeben hat. Der Podcast hat gute Chancen für den Ö3-Podcast-Award 2025 nominiert zu werden – daher bitte unbedingt weiter teilen und für den Award abstimmen.
Hier geht’s zum Podcast: https://g1-3-das-sprechzimmer.podigee.io/31-31-lebensqualitat-am-ende-des-lebens
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